Kategorie: Abfülltechnik

Beim Formen und Füllen von Folienverpackungen treten vielfältige Probleme in der Praxis auf. Hier reicht das Spektrum von Rissen, undichten Siegelnähten bis hin zu schlechter Produktionsleistung . wir helfen Fehler z vermeiden oder diese aufzuspüren.

  • Schwarz-Gruppe kommuniziert Plastik-Strategie bis 2025

    Schwarz-Gruppe kommuniziert Plastik-Strategie bis 2025

    Lidl, Kaufland und Greencycle sehen die Kreislaufwirtschaft als einen europäischen Innovationstreiber entlang der gesamten Wertschöpfungskette in nahezu ganz Europa. Mit einer eigenen Plastikstrategie gehen sie nun das Thema offensiv an. Lidl solle Presseberichten zufolge bis zum Jahr 2025 in Deutschland den Kunststoffverbrauch um mindestens 20 Prozent reduzieren. Da die Schwarz-Gruppe nicht nur über Einzelhandel, sondern auch über Produktionsstätten und Recyclingbetriebe (Greencycle) verfüge, habe sie eine besonders gute Ausgangsposition für Veränderungen in Richtung Kreislaufwirtschaft.

    Bis 2025 sollen sogar alle Eigenmarken in recyclingfähigen Kunststoffverpackungen verpackt sein.

    Auch diese Mitteilung passt zum Thema des diesjährigen Inno-Meetings in Osnabrück.

    Karsten Schröder

    Quellen: Euwid, BKV

  • Ralf Seitter zur Dichtheitsprüfung

    Ralf Seitter zur Dichtheitsprüfung

    Ralf Seitter ist seit 2002 Geschäftsführer der MRS Seitter GmbH. Er hat tiefgreifende Erfahrung im Vertrieb, Service und in der Kalibrierung von Messgeräten für Forschung und Qualitätssicherung. Die Entwicklung spezieller Applikationen zur Permeationsprüfung, Verpackungsprüfung, mechanische Papier- und Folienprüfungen und Wasserdampfdurchlässigkeit sowie die Bewertung des Erscheinungsbildes von Oberflächen und Messgeräte für Lacke und Farben gehören zu seinen Kernkompetenzen.

    Am liebsten beschäftigt er sich mit der Bestimmng der Wasserdampfdurchlässigkeit von Baustoffen (auf PE- und PP-Folien) und von Textilien.

    Was hat Sie bewogen, der Einladung von Innoform zu folgen?

    Ich bin in regelmäßigem losen Kontakt mit Herrn Schröder – wenn man mit kreativen Köpfen ab und an telefoniert, dann kommt auch ab und an ein Vorschlag zu einem Vortrag dabei heraus.

    Multilayer ist der Themenschwerpunkt, den das SKZ und Innoform gelegt haben. Was wird Ihre Kernaussage dazu im Rahmen der Tagung sein?

    Multilayer ist nicht mein perönlicher Schwerpunkt, sondern wie man verschiedene Parameter dieses Werkstoffes prüft. Aber generell ist für mich Verpackung nicht böse.

    Sie referieren über “Leckprüfung – Stand der Technik und der Normung”. Worauf sollte man aus Ihrer Sicht bei der Wahl eines Dichtheitsprüfsystems speziell für Siegelnähte achten?

    Ich denke, das Gerät sollte auf die Verpackung abgestimmt sein, d. h. die Messgrenze sollte den Anforderungen des Produktes an die Verpackung entsprechen. Auch wäre es schön, wenn das Gerät ohne Hochschulabschluss zu bedienen wäre.

    Klar wäre im Hinblick auf Industrie 4.0 eine vollautomatische und zerstörungsfreie 100 %ige Prüfung genial, nur werden sich das nur Globalplayer preislich leisten können, und auch diese Anlagen sind in der Performance begrenzt. Deshalb liegt mein Schwerpunkt im Bereich Schutzgasverpackungen in einfachen, präzisen Leckprüfgeräten in der “unteren” Preisklasse (unter € 10.000,-) für kleine und mittlere Betriebe, die bereits Geräte zur Messung der Gaskonzentration im Kopfraum der Verpackung (eingedeutscht: Headspaceanalyser) nutzen. Besonders wichtig finde ich, dass das Gerät die Leckrate quantifizieren kann und nicht nur schlecht oder gut sagen kann – dazu mehr in meinem Vortrag.

    Wo sehen Sie für Folienhersteller und -Verwender besonderes Innovationspotenzial?

    In der Senkung des Energie- und Rohstoffverbrauches. Kompostierbare Folien haben ihren Reiz, sollten aber nicht auf Kosten der Lebensmittelerzeugung gehen. Wir haben es mit dem “Bio”-Anteil im Sprit gesehen – es bringt nichts.

    Wie lassen sich Multilayer und Kreislaufwirtschaft für Ihren Einflussbereich miteinander vereinbaren?

    Die Erhöhung der Mindesthaltbarkeit vermindert Lebensmittelwegwurf – damit hat der Multilayer schon seinen Dienst erfüllt, und eine Papierverpackung ist sicher auch nicht “grün”.

    Innoform bietet technisch orientierte Tagungen an. Besucher sind in der Regel Fachleute aus der Branche, Hersteller und Verwerter. Was erwarten Sie persönlich von der Zuhörerschaft?

    Ich würde eher sagen, was die Zuhörer vom Referenten erwarten dürfen: Die Zuhörer bezahlen für die Tagung. Dafür sollten sie auch korrekte “Ware” erhalten, also objektive, informative Vorträge, frei von übertriebener (Eigen)Werbung des Referenten.

    Konferenzen zum Thema „Kunststoffe in der Verpackung“ erfreuen sich größerer Beliebtheit. Woher kommt Ihrer Meinung nach dieses große Interesse an Wissen und auch Kontakten trotz häufig negativer Berichterstattung in den öffentlichen Medien?

    Vermutlich, weil die Hersteller raus aus der bösen Ecke möchten – wobei ja die Ecke nicht böse ist. Jeder Ansatz dazu ist willkommen. McDonalds hat es vorgemacht: Das Logo von rot auf grün geändert … aber das können die Multilayerhersteller besser.

    Welchen Einfluss haben Ihrer Meinung nach der gesellschaftliche Druck sowie rechtliche Vorgaben und Kundenanforderungen auf die Innovation in der Herstellung von Multilayer-Folien?

    Die Entwicklung von “Bio”-Folien – ob das Sinn macht, kann ich leider nicht beurteilen – habe aber so meine Bedenken.

    Wie schätzen Sie auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) die Zukunftschancen für Mehrschichtfolien im Vergleich zu anderen Folienarten ein und warum?

    Da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung davon.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb eine persönliche Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Mountainbike fahren und das Schrauben an Fahrrädern generell. Das beschäftigt micht zur Zeit am meisten nebenher.

     

  • EU erkennt Bisphenol A als besonders besorgniserregend an

    EU erkennt Bisphenol A als besonders besorgniserregend an

    Bisphenol A steckt in vielen Alltagsprodukten wie Trinkflaschen, Konservendosen, DVD’s, Kassenzetteln aus Thermopapier oder Lebensmittelverpackungen und kann über verschiedene Wege in die Umwelt gelangen.

    Die EU erkennt die Chemikalie nun auch aufgrund ihrer hormonellen Wirkungen auf Tiere in der Umwelt als besonders besorgniserregenden Stoff (SVHC) an.

    Der zuständige Ausschuss der Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hatte dieses im Dezember 2017 entschieden und ist damit einem Vorschlag Deutschlands einstimmig gefolgt. Ab Januar 2018 ist Bisphenol A damit nicht nur wegen seiner schädlichen Wirkung auf den Menschen, sondern auch wegen seiner Umwelteigenschaften auf der sogenannten REACH-Kandidatenliste. Stoffe dieser Liste sind Kandidaten für das Zulassungsverfahren unter REACH, welches das langfristige Ziel hat, den Stoff zu ersetzen und die Verwendung von weniger schädlichen Alternativen zu fördern. Der Stoff könnte nun noch weitgehender reguliert werden. Studien hatten gezeigt, dass Bisphenol A bei Fischen und Froschlurchen hormonähnlich wirkt und Fortpflanzung und Entwicklung schädigt. Das UBA wird prüfen, ob und gegebenenfalls welche Verwendungen von Bisphenol A für einen besseren Schutz der Umwelt zusätzlich beschränkt werden müssen. Umzusetzen wäre das durch den europäischen Gesetzgeber.

    Außerdem können Verbraucherinnen und Verbraucher mit Hilfe der Smartphone-App „Scan4Chem“ des UBA bei Herstellern einfach eine Anfrage stellen – und so deutlich machen, dass sie keine SVHC in Produkten akzeptieren. Auch für die Umwelt lassen sich mögliche Einträge verringern: Alltagsprodukte mit Bisphenol A lassen sich vermeiden, indem man zum Beispiel von Konservendosen (dort kann Bisphenol A in der Innenbeschichtung enthalten sein) und von Plastikbehältern auf Mehrweg-Behälter aus z. B. Glas umsteigt. Bedrucktes Thermopapier wie Kassenzettel oder Fahr- und Eintrittskarten sollten so weit wie möglich über den Restmüll entsorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass Bisphenol A über recycelte Papierprodukte wie Toilettenpapier wieder in den Stoffkreislauf und in die Umwelt gelangt.

    Hier Hier finden Sie die Pressemitteilung des Umweltbundesamtes (UBA).

  • Verpackung – NEIN DANKE?

    Verpackung – NEIN DANKE?

    Es beginnt immer im Kleinen. Zunächst werden Plastiktragetaschen mit einer kleinen Gebühr verkauft. Dann entdeckt der Handel, dass gerade Tragetaschen ein gutes Ventil für Recycling-Kunststoffe sind und gute Preise erzielt werden können – der Preis steigt. Und dann – wie aus dem Nichts – werden nicht nur die Hersteller von Tragetaschen, sondern auch die Vertreiber derselben von einem Shitstorm überrascht und stark geschädigt. Die kostenlosen Tragetaschen verschwinden über Nacht und es drohen europaweite Verbote. Dieses Ventil für Recyclingwerkstoffe schließt sich rasend schnell.

    Aber wie kann es dazu kommen und warum? Liegt da mehr in der Luft als nur der Wunsch des Verbrauchers, auf Tragetaschen gegen Entgelt zu verzichten?

    Nahezu alle Medien stürzen sich mittlerweile auf Plastik und das damit einhergehende Risiko, das in mannigfaltigen Kunstformen ausgedrückt wird. Einmal sind es die Schadstoffe im Kunststoff, manchmal die Schadstoffe, die durch den Kunststoff hindurchdringen und dann natürlich der Kunststoff selbst, der das Artensterben und – oder zumindest – die Vermüllung der Weltmeere bewirke.

    Aber sind es Kunstformen des Sensations-Journalismus, die auf der Jagd nach Auflage zwar nicht vollständig erdacht oder gar durchdacht, aber doch ausgeschmückt und dramatisiert werden? Und wenn es so wäre – warum stößt dieses Thema weltweit zur Zeit auf solchen Widerhall? Es scheint mehr dran zu sein an dem Thema Plastik als wir – die Plastikindustrie – sehen möchten oder sehen können. Wir haben investiert, unser Geschäftsmodell basiert auf ständigem Wachstum mit immer mehr Tonnage dieses nun plötzlich unheilvollen Materials – dem Kunststoff? Macht uns das blind vor der Veränderung, die vielleicht doch unausweichlich wird – das konsequente Kunststoffvermeiden?

    Ein Blick zur Automobilindustrie zeigt Parallelen auf. Was können wir daraus lernen?

    Nicht nur, dass alle etablierten Autobauer mehr oder weniger den Umstieg auf alternative Antriebe verschliefen, bis Tesla auftauchte; sie leugneten auch die Vorteile des Newcomer-Autos und zeigten erst dadurch, dass sie nicht nur den Elektro-Antrieb nicht verstanden hatten, sondern das gesamte Geschäfts- und Erfolgsmodell nicht annehmen wollten oder konnten. Es erschien nicht ausgereift genug.

    Es fehlt den Autobauern bis heute nicht an Gegenargumenten, warum die Zeit nicht reif und die Elektromobilität nicht der optimale Weg sei. Aber die Kunden verlangen danach und schweigen dabei. Sie sind begeistert von der Idee des Elon Musk als Person und seinem Engagement für die gute, neue Sache. Alle Medien unterstützen Tesla und nur wenige halten zu den alten Seilschaften. Tesla soll 50 Prozent der Presseartikel zum Autobau zeitweise liefern.

    „Der Tesla ist eigentlich ein Smartphone auf Rädern“, liest man gelegentlich und über Nacht bekommen Kunden plötzlich neue Software mit neuen Funktionen ihres Fahrzeuges. Diese betreffen viele Details in diesem kleinen, mobilen Wohnraum der Kunden. Da haben die Etablierten nichts dagegen zu setzen. Die Speicher von VW-, BMW- oder Mercedes-Fahrzeugen sind im Moment der Auslieferung nahezu vollständig belegt – ein Update nur in der Werkstatt vorgesehen. Bei Tesla ist reichlich Platz für Updates. So berauben sich deutsche Autobauer langfristig selbst der Chance zeitnaher Updates wie bei Tesla und lenken sich selber ins Hintertreffen. Das Geschäftsmodell scheint nicht zu überzeugen in Wolfsburg, München oder Stuttgart.

    Und wir Verpackungs-Fachleute? Sind wir bezogen auf unsere Branche viel weiter und weltoffener? Wir machen doch immer sofort alles möglich, was Handel und Markeninhaber von uns verlangen, oder? Aber was wäre, wenn plötzlich eine Alternative zur Verpackung, wie wir sie heute kennen, auf den Markt drängte? Ein Verpackungs-Tesla, der einfach rechts überholt, ohne zu blinken?

    Wie lauten unsere Antworten gemeinsam mit Handel und Marke auf Plastikverbote, wie sie für Mallorca diskutiert werden, wo nur noch abbaubare Materialien eingesetzt werden dürfen? Weit weg ist das nicht, denn Utopia titelte:

    Balearen wollen Einweg-Plastik und Kaffeekapseln verbieten

    https://utopia.de/balearen-mallorca-plastik-einweg-kaffeekapseln-77096/#.WmgqqDXIkDY

    Ist nicht die Kompostierung in Groß-Anlagen der Weg, sondern die sich selbst auflösende Verpackung oder vielleicht die oft von Konsumenten bevorzugte 100%ige Mehrweglösung?

    Und dann sind da noch die Unverpackt-Läden. Diese werden als kläglicher Versuch von fanatischen Weltverbesserern abgetan. Im Plastik schwimmende Fische werden dann auch gleich als Ausnahmen bezeichnet. Und das Recycling belächelt mancher hinter vorgehaltener Hand als Alibi für die Dualen Systeme – die Rechtfertigungsindustrie für immer mehr Plastik? So war das doch wohl nicht gemeint oder geplant in den 1990ern, oder?

    Doch nun macht auch die EU mobil gegen Plastik-Einwegverpackungen. Gerade wurde die EU Kunststoff-Strategie veröffentlicht. Ein Kernbaustein lautet:

    Bis zum Jahr 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen recycelfähig oder mehrmals verwendbar sein.

    Wir bei Innoform möchten unaufgeregt das Thema beleuchten und z. B. auch mit dem 16. Inno-Meeting zu einem konstruktiven Dialog beitragen. Wir möchten Fakten liefern, um Entscheidungen noch etwas fundierter zu treffen.

    Mehr Informationen zum Inno-Meeting und zur Kreislaufwirtschaft mit Verpackungen finden Sie unter http://im.innoform.de

     

    Karsten Schröder, im Januar 2018

    PS: Aldi und Lidl suchen nach Plastik-Alternativen – auch wenn es nicht alles sinnvoll erscheint – das ist ein Trend. siehe auch: https://utopia.de/aldi-lidl-plastik-reduzieren-77692/?utm_medium=push&utm_source=notification&utm_campaign=Utopia%20Benachrichtigungen

  • Mineralöbestandteile in Lebensmitteln – Fragen und Antworten

    Mineralöbestandteile in Lebensmitteln – Fragen und Antworten

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 12. Dezember 2017 seine Stellungnahme zu Mineralöbestandteilen aktualisiert und eine Einschätzung vorgenommen, ob von Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln ein gesundheitliches Risiko ausgeht.

    Der Übergang von Mineralölbestandteilen aus recycelten Kartons auf Lebensmittel ist möglich und zu erwarten, da für die Herstellung unter anderem bedrucktes Altpapier verwendet wird, das Mineralölbestandteile aus Zeitungsdruckfarben enthalten kann. Der Übergang dieser Substanzen wurde bisher insbesondere bei trockenen Lebensmitteln mit großer Oberfläche, beispielsweise Reis oder Gries, nachgewiesen.

    Die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralölbestandteilen aus Verpackungen ist unerwünscht.

    Hier hat das BfR häufig gestellte Fragen und Antworten zu Mineralölbestandteilen zusammengefasst, die aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen können.

     

  • EU veröffentlicht Kunststoff-Strategie

    EU veröffentlicht Kunststoff-Strategie

    Die Kunststoff-Strategie, mit der die EU-Kommission das Recycling und die Nachfrage nach Sekundärkunststoffen fördern und damit vor allem die Einträge von Kunststoffabfällen in die Weltmeere eindämmen will, ist brandaktuell und wird heiß diskutiert. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen recycelfähig oder mehrmals verwendbar sein. Das ist eine der zentralen Forderungen der EU.

    Details zu diesem Themenkomplex gibt es beim 16. Inno-Meeting 2018 http://im.innoform.de

    und unter: http://ec.europa.eu/environment/waste/plastic_waste.htm

  • Standbodenbeutel knackt 45 Milliarden Marke

    Standbodenbeutel knackt 45 Milliarden Marke

    Jörg Schönwald referiert auf der 6. Europäische Standbeutel-Konferenz – ökonomisch und ökologisch am 11./12. September im Steigenberger Hotel Am Kanzleramt in Berlin über den Stand(boden)beutelmarkt in Europa und gibt eine Prognose über die Entwicklung bis zum Jahr 2025.

    Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Studie von SCHÖNWALD CONSULTING „The Market for Stand-Up Pouches in Western, Central and Eastern Europe 2017 to 2020 – Consumption, Spouts, Sales and Outlook”. 2014 schätzte SCHÖNWALD CONSULTING, dass im Jahr 2018 in Europa knapp 45 Milliarden Standbodenbeutel verbraucht würden. Diese Marke wurde bereits 2017 erreicht und europaweit mit 45,7 Milliarden Szandbodenbeuteln sogar leicht überschritten. Bereits 2017 wurden europaweit 45,7 Milliarden Standbodenbeutel verbraucht und damit knapp 1 Milliarde mehr als prognostiziert. Insgesamt hat der Standbodenbeutel in Europa seit Beginn seines Siegeszuges Mitte der 90er Jahre eine Steigerung um das 17fache erfahren.

    Der Verbrauch von Standbodenbeuteln in Europa von 1996 bis 2017 in Millionen Stück

    Entwicklung_Standbodenbeutel_Schönwald

    In die Untersuchung eingeschlossen sind elf Länder und Ländergruppen. Mit Österreich und der Schweiz, den Benelux-Staaten, Frankreich, Deutschland, Irland und dem Vereinigten Königreich, Italien, Polen, Portugal und Spanien, Russland und der Ukraine, den Skandinavischen Ländern sowie den übrigen Europäischen Ländern umfasst die Marktuntersuchung den gesamten europäischen Raum mit 742 Millionen Verbrauchern.

    Neun Marktsegmente liegen der Studie zugrunde. Neben Lebensmittel sterilisiert und nicht sterilisiert sind das Heimtiernahrung sterilisiert und nicht sterilisiert, Getränke und Non-Food. Zusätzlich wurden die Bereiche Lebensmittel nicht sterilisiert, Getränke und Non-Food unterteilt, und der Verbrauch in diesen Rubriken mit und ohne Einschweißteile ermittelt. Grund für diese Differenzierung ist die zunehmende Erwartungshaltung der Verbraucher an Convenience und einfacher Handhabung der Produkte. Sie führt zu einer steigenden Nachfrage nach wiederverschließbaren Standbodenbeuteln, deren Entwicklung SCHÖNWALD CONSULTING auf diese Weise abbildet.

    Der Verbrauch von Standbodenbeuteln aller Länder und Ländergruppen wird pro Marktsegment für 2017 und als Vorausschau für 2020 angegeben.

    Da Standbodenbeutel vorgefertigt oder von der Rolle hergestellt und abgefüllt werden, wird der prozentuale Anteil beider Beutelvarianten pro Marktsegment dargestellt und zeigt die unterschiedliche Verteilung von Segment zu Segment.

    Umsatzzahlen für Standbodenbeutel in Europa, aufgelistet nach den oben genannten neun Marktsegmenten, sind ebenfalls Bestandteil der Untersuchung. Die Zahlen werden in Millionen Euro für 2017 und 2020 angegeben. SCHÖNWALD CONSULTING erwartet in diesem Zeitraum eine Umsatzsteigerung von 15 %.

    Kaum eine andere Verpackungsart bietet eine umfangreichere Auswahl an Materialkombinationen, Größen und Formen. Die Menge der Folienverbunde, die für die Herstellung der Standbodenbeutel benötigt wird, ist gleichfalls Teil der Studie und wird in Quadratmetern angegeben. Bis 2020 wird eine Bedarfssteigerung von 10 % erwartet.

    190 Tabellen und Grafiken veranschaulichen die Ergebnisse der 186 Seiten umfassenden Studie, die in englischer Sprache erschienen ist.

    Weitere Informationen finden Sie hier.

     

    am 11./12. September 2017

  • Michael Kohlert über die Industrie 4.0 in der Kunststofffolienindustrie

    Michael Kohlert über die Industrie 4.0 in der Kunststofffolienindustrie

    Herr Dr.-Ing. Michael Kohlert studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der TU in Kaiserslautern. Anschließend sammelte er 7 Jahre Erfahrungen bei der Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG und der Mondi Gronau GmbH in den Bereichen: R&D, Extrusion, Druckerei, Kaschierung und IT. Als Abteilungsleiter IT & Automation am Standort Gronau stellte er seine Praxisnähe mit zahlreichen neuen Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 unter Beweis.
    Im Jahre 2012 gründete er die Software & Messsysteme GbR, die seitdem Entwicklungen im Bereich der Folienindustrie anbietet.

    Besonders gern beschäftigt er sich mit der präventiven Instandhaltung und Ausschussreduktion mittels mathematischer Algorithmik.

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?
    Industrie 4.0 der Branche näher zu bringen und neue Kontakte zu knüpfen.

    Ihr Vortragstitel lautet: “Industrie 4.0 in der Kunststofffolienindustrie”
    Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?
    Einen Überblick über 4.0 zu geben und anhand von Beispielen darzulegen, wie man mittels Daten zur Reduktion von bspw. Ausschuss beiträgt.

    Große Datenmengen zu sammeln ist das eine. Aber was machen Flexpackunternehmen mit diesen Datenmengen und wie kann deren Beherrschung und Auswertung zur Nachhaltigkeit beitragen?
    Daten müssen mit Intelligenz verknüpft werden, andernfalls sind sie nutzlos. Um einen Mehrwert zu erreichen, muss die Aggregation/Auswertung von Daten zu einem verständlichen Ergebnis führen, bspw. Kostenreduktion. Der wirtschaftliche Nutzen ist die Zielkomponente.

    Wo sehen Sie die Ansätze für eine strikte Vermeidung von Verpackungsabfällen bezogen auf Folie?
    Betrachtung der ganzheitlichen Wertschöpfungskette im Zusammenspiel. Die Zukunft liegt in der Überwachung aller Prozesse und einem schnellen Eingreifen. Wer nicht überwacht, der kann nicht steuern.

    Welcher Bereich sollte dringend vom Gesetzgeber geregelt werden, um die Verpackungsindustrie stärker zu motivieren, Kreislaufwirtschaft zu betreiben?
    Neuere Maschinen, denn je älter, desto geringer die Datendichte und damit die Erkenntnisse. Eine Abwrackprämie für alte Maschinen?

    Achten Sie auf eine rezyclierbare Verpackung, wenn Sie privat einkaufen? Was raten Sie als Fachmann dem Konsumenten und Ihren direkten Kunden?
    Nein, denn dazu müsste die Abfallwirtschaft in der Lage sein, die rezyclierbaren Verpackungen zu bezwingen, was heute nur teilweise klappt. Verpackungen, die sich selbst zersetzen, werden in Zukunft stärker im Fokus sein.

    Alle Beteiligten der gesamten Wertschöpfungskette (Verpackungshersteller, Abfüller/Abpacker, Handel, Recycler) müssen Anstrengungen zur stofflichen Wiederverwertung möglichst aller Verpackungsrohstoffe unternehmen. Wo fängt da die Kommunikation an?
    Ein Netzwerk aufzubauen wäre hier ein erster Schritt. Dadurch können Schnittstellen geschaffen werden und die Kommunikation kann starten. Die Kommunikation fängt eigentlich beim Handel an, denn der Kunde bestimmt, was gekauft wird und was nicht.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf?
    Umbau eines alten Rasenmähers zu einem automatisierten, steuerbaren Rasenmäher. Hobby, um Altes wiederzuverwenden.

     

  • Jonny Natelberg über EinWeg-Getränkeverpackungen mit Pfand

    Jonny Natelberg über EinWeg-Getränkeverpackungen mit Pfand

    Jonny Natelberg ist als Executive Advisor Corporate Affairs bei der Lekkerland AG & Co. KG tätig und verantwortet den Bereich der politischen Kommunikation. Corporate Responsibility fällt ebenfalls in seine Zuständigkeit. Jonny Natelberg war zuvor viele Jahre für den nationalen und internationalen Vertrieb sowie für den Bereich Electronic Value bei Lekkerland verantwortlich.

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?
    Der BGVZ möchte mit seinem Vortrag die Branche über den aktuellen Faktenstand von EinWeg mit Pfand im DPG-System informieren, neue Kontakte knüpfen und sich mit den Teilnehmern fachlich austauschen.

    Ihr Vortragstitel lautet: “EinWeg-Getränkeverpackungen mit Pfand: Impuls für einen funktionierenden Wertstoffkeislauf”.Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Die Einführung des sogenannten “Dosenpfands” in 2003 hatte zum politischen Ziel, Einweg unattraktiver zu gestalten und somit die Mehrwegquote zu steigern. Jedoch hat die Einwegpfandpflicht möglicherweise anders gewirkt als beabsichtigt. Statt dem Mehrweg-System zu einer Renaissance zu verhelfen, wirkte die einheitliche Pfand- und Rückgabepflicht im DPG-System als Impuls für ein funktionierenden Wertstoffkreislauf.

    Achten Sie auf eine rezyclierbare Verpackung, wenn Sie privat einkaufen? Was raten Sie als Fachmann dem Konsumenten und Ihren direkten Kunden?
    Durch das flächendeckende Rücknahmesystem wird bei EinWeg mit Pfand eine Rücklaufquote von 98,5 % erreicht. Unter Berücksichtigung aller Erfassungs- und Verwertungswege (Gelber Sack, Rückgewinnung aus Restmüll etc.) ergibt sich eine werkstoffliche Verwertungsquote von 99,7 Prozent für Weißblech-Getränkedosen und 98,9 Prozent für Aluminium-Getränkedosen. 97,9 Prozent der PET-Einwegflaschen mit Pfand werden recycelt.

    Ich persönlich kaufe “convenient” ein. Wasser und Erfrischungsgetränke in praktischen EinWeg mit Pfand-Verpackungen, und bei Bier bevorzuge ich regionale Produkte. Da ich in Bonn lebe: Ein Kölsch in der Glasflasche.

    Alle Beteiligten der gesamten Wertschöpfungskette (Verpackungshersteller, Abfüller/Abpacker, Handel, Recycler) müssen Anstrengungen zur stofflichen Wiederverwertung möglichst aller Verpackungsrohstoffe unternehmen. Wo fängt da die Kommunikation an?
    Beim Verbaucher, da ohne eine Rückgabe des Wertstoffes kein Wertstoffkreislauf aufgebaut werden kann.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf?
    Reisen und Städte Erkundungen, indem ich in der Stadt meiner Wahl lebe.

  • Martin Kardetzky über Aufgaben und Chancen des Verpackungsregisters

    Martin Kardetzky über Aufgaben und Chancen des Verpackungsregisters

    Syndikusrechtsanwalt Martin Kardetzky studierte Jura an der Universität Bielefeld, Schwerpunkt Öffentliche Verwaltung. Anschließend arbeitete er bei der Stadt Brandenburg als Städtischer Rechtsrat und bei DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH) als Abteilungsleiter im Rechtsbereich, bevor er 1997 seine Karriere bei der Deutschen Bahn AG fortsetzte.
    Seit Mai 2017 arbeitet er als Leiter der Abteilung Recht/Entsorgung bei der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister in Osnabrück.

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?
    Zunächst einmal freue ich mich darauf, die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister vor Verpackungsexperten in Osnabrück vorzustellen. Unsere Aufgabenstellung ist ehrgeizig, wir sind mitten im Aufbau begriffen und sehr daran interessiert, die Erwartungen an die Zentrale Stelle aufzunehmen und zu diskutieren. Vielleicht kann ich einige Erwartungen bestätigen und muss dafür die ein oder andere Hoffnung dämpfen – jedenfalls ist die Vermittlung eines sachlich-realistischen Bildes der Zentralen Stelle mein Ziel.

    Ihr Vortragstitel lautet: “Aufgaben und Chancen des Zentralen Verpackungsregisters”
    Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?
    Das System der Verpackungsentsorgung ist in den vergangenen zwanzig Jahren immer mal wieder in die Schieflage geraten, weil es beispielsweise Missverständnisse über die Frage gab, was eine lizenzpflichtige Verpackung ist und was nicht. Diese Unschärfen bei den Definitionen und Pflichten soll und wird die Zentrale Stelle ausräumen. Das schafft Klarheit, gerade auch in dem rasant wachsenden Bereich des Online-Handels.

    Unsere Kernaufgabe ist die Zusammenführung und der Abgleich aller Marktdaten zu Herstellung und Entsorgung in einem Register. Ab dem 1. Januar 2019 laufen alle Daten bei uns in diesem Register zusammen, Unregelmäßigkeiten fallen deshalb sofort auf.  Wichtig ist, dass wir auch rückwirkend prüfen werden: Es geht also schon 2018 darum, sich rechtskonform zu registrieren und lizenzieren zu lassen.  Hinweise dafür finden Sie auf unserer Website www.verpackungsregister.org.

    Mit welchen Schwierigkeiten und Vorgaben hat die Zentrale Stelle Verpackungsregister vor allem zu kämpfen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden? Wo sehen Sie die Ansätze für eine strikte Vermeidung von Verpackungsabfällen bezogen auf Folie?
    Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt, das die Rechts- und Fachaufsicht über die Zentrale Stelle übernehmen wird, entwickeln wir bis Mitte nächsten Jahres Mindestanforderungen für recyclinggerechtes Design. Das ist unsere Aufgabe. Die Unternehmen der Branche müssen dann selbst entscheiden, wie sie den Kreislaufanspruch an Verpackungen wahrnehmen wollen und können. Die konkrete Umsetzung entscheiden nicht wir, dies ist durch die zunehmenden Anforderungen des Marktes an die Verpackung determiniert. Mit Freude sehen wir die vielfältigen Anstrengungen der Branche, schon jetzt die Verpackungen recyclinggerechter zu gestalten.

    Welcher Bereich sollte dringend vom Gesetzgeber geregelt werden, um die Verpackungsindustrie stärker zu motivieren, Kreislaufwirtschaft zu betreiben?
    Zunächst einmal setzen wir alles daran, dass die Zentrale Stelle mehr Transparenz und damit auch mehr Gerechtigkeit in das System bringt. Wir helfen mit, die ehrgeizigen Quoten des neuen Gesetzes erfüllbar zu machen! Allen Marktteilnehmern ist daran gelegen, dass die Verbraucher, die allgemeine Öffentlichkeit und nicht zuletzt die Politiker in den Kommunen, im Land und im Bund darauf vertrauen, dass die Entsorgung funktioniert und nachvollziehbar ist. Bei Glas, Papier und Einweggetränken ist die Sammelleidenschaft der Deutschen ungebrochen. Aber für den gelben Sack oder die gelbe Tonne können sowohl Hersteller, als auch Verbraucher noch mehr tun, um die Wertstoffe in einen besseren Kreislauf zu bringen.

    Achten Sie auf eine rezyclierbare Verpackung, wenn Sie privat einkaufen? Was raten Sie als Fachmann dem Konsumenten und Ihren direkten Kunden?
    Sicher kann ich privat nicht mehr einkaufen, ohne auf die Verpackungen zu achten. Verbraucher sollten vor allem dabei helfen, Verpackungen zu wählen, die gut zu recyceln sind und sie einer entsprechenden Sammlung zuführen.

    Alle Beteiligten der gesamten Wertschöpfungskette (Verpackungshersteller, Abfüller/Abpacker, Handel, Recycler) müssen Anstrengungen zur stofflichen Wiederverwertung möglichst aller Verpackungsrohstoffe unternehmen. Wo fängt da die Kommunikation an?
    Aus meiner Sicht sollten für die Kommunikation alle verfügbaren Kanäle genutzt werden: die Verpackungen selbst, das Internet, die Medien und natürlich das persönliche Gespräch. Und das ist gar nicht so schwer: Jüngere Generationen interessieren sich sehr für alle Fragen der Nachhaltigkeit; sie wollen beispielsweise sichergestellt wissen, dass sie mit ihrem Einkauf keinen weiteren Plastikmüll im Meer verursachen. Das ist in Deutschland mit dem dualen System längst umgesetzt. Dennoch kann dieses lebendige Interesse noch mehr für intelligente, zukunftsfähige Lösungen genutzt werden.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf?
    Eiskunstlaufen und ins Kino gehen.