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  • Karsten Schröder antwortet Ansgar Wessendorf im Rahmen der Marktumfrage 2023

    Karsten Schröder antwortet Ansgar Wessendorf im Rahmen der Marktumfrage 2023

    leicht überarbeitete Version 26.04.2023

    Die gesamte industrialisierte Welt hat es versäumt, auf einen sinnvollen Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen zu achten. Dies gilt auch für den Bereich der Einwegverpackungen, weshalb diese Verpackungsform heute – zu Recht oder zu Unrecht – besonders heftiger Kritik ausgesetzt ist. Obwohl für die Herstellung von Kunststoffverpackungen nur ein Bruchteil der fossilen Rohstoffe benötigt wird, besteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass damit die Meere verschmutzt und die Landschaft verunstaltet wird. Dies liegt unter anderem an der „Langlebigkeit“ der Verpackungen im Gegensatz zu den meist kurzlebigen Füllgütern.

    Liegt unser eigentliches Problem nicht darin, dass wir zwar die Füllgüter immer nachhaltiger machen, nicht aber die Verpackungen? Ich vermute daher, dass das „Plastik-Bashing“ seinen Zenit überschritten hat und wir uns komplexeren und wichtigeren Problemen zuwenden sollten. Ich denke dabei an den Weltfrieden, die Ausrottung von Seuchen, die Sicherung der Ernährung und den Respekt gegenüber allen Lebewesen auf unserem Planeten.

    Gerade wir als Flexpacker sollten unsere Verpackungen noch minimalistischer und handhabungsfreundlicher gestalten und uns durchaus trauen, andere Denkwege zu beschreiten. Mehrweglösungen dürfen weder tabuisiert noch als schlechte zweite Wahl diffamiert werden. Denn gerade die Mehrfachnutzung, die wir bisher überwiegend nur stofflich in Form des mechanischen Recyclings umsetzen, ist die Basis jeder Kreislaufwirtschaft.

    Bei der Gestaltung von Lebensmittelverpackungen sollten wir sozusagen in Kaskaden denken. Das heißt zum Beispiel, aus hochwertigen Folien zunächst eine Abdeckfolie für den Baubereich zu recyceln und diese dann wieder dem chemischen Recycling und damit dem Neuwarenstrom zuzuführen, um daraus erneut Lebensmittelverpackungen herzustellen. Dies muss allerdings durch digitale Technologien, Produktpässe und Informationen über die Materialzusammensetzung unterstützt werden, wie es auch von der Politik gefordert wird.

    Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als Gutes noch besser zu machen, um weitere Klima- und Umweltschäden zu vermeiden.

    Welche konkreten Maßnahmen ergreifen Sie in Ihrem Bereich der Wertschöpfungskette, um die Nachhaltigkeit von Verpackungen zu fördern, ohne deren Funktionalität zu beeinträchtigen?

    Im Rahmen unseres Testservice untersuchen wir neue Materialkombinationen auf ihre Eignung für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen. Wir erwarten in naher Zukunft vielversprechende Neuentwicklungen wie Materialien aus Lebensmittelabfällen, Altpapier oder Graspapier, um die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern. Auch neue Barrierekonstruktionen, insbesondere für Lebensmittelverpackungen, sind in der Entwicklung. Wir unterstützen die Entwicklung neuer organischer und anorganischer Barriereschichten mit Rat und Tat sowie mit Daten und Fakten aus unserem Prüfservice. Auch der Online-Permeationsrechner, den jeder kostenlos nutzen kann, ist so ein Beispiel.

    Mit unserer Initiative für mehr “Flexpackwissen“ informieren wir Stakeholder im Inno-Talk (www.Inno-Talk.de) und in Inno-Meetings (www.inno-meeting.de) zeitnah über neue Entwicklungen und Trends. In unserem stark wachsenden Angebot an Präsenz- und Online-Seminaren vermitteln wir Kompetenzen zum Beispiel zu nachhaltigen Verpackungen und zur höheren Leistungsfähigkeit von Verpackungen, die mit weniger und recyceltem Material hergestellt werden.

    Ein Beispiel ist die Ausrichtung von Tagungen, wie den Expertentreff: Barriere-Verbundfolien

    Materialneutralität ist ein klarer Trend. Unternehmen, die bisher nur Papier produziert haben, verkaufen ihre Anlagen und stellen Kunststoffverpackungen her. Andere versuchen, Folienverpackungen durch Papiere mit aufgetragenen Barrierelacken zu etablieren. All diese Ansätze unterstützen wir ergebnisoffen und so neutral wie möglich. Vielleicht können wir so dazu beitragen, vielen Menschen Denkanstöße zu vermitteln.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunftsfähigkeit der Verpackungsindustrie ein?

    Ich kann und will mir eine Welt mit mehr als 8 Milliarden Menschen ohne Hochleistungsverpackungen nicht vorstellen. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass dies eigentlich unmenschlich wäre. Denn der Verzicht auf Minimalverpackungen im Hochleistungsbereich, insbesondere bei Lebensmitteln, würde katastrophalen Hunger bedeuten. Die Folge wären die heute noch überschaubaren Migrationsbewegungen von Süd nach Nord und die damit verbundenen Herausforderungen und Konflikte. Verpackungen sind also immer auch Indikatoren, vielleicht sogar Garanten für Wohlstand.

    Die Lebensmittelverpackung wird sich sowohl mengenmäßig als auch leistungsmäßig weiterentwickeln. Gefragt sind daher Innovationskräfte, die sich nicht in der Abwehr von Plastik-Bashing erschöpfen, sondern den Weg für neue Lösungen ebnen, um nicht nur marktgerechte, sondern auch umweltgerechte Verpackungen zu entwickeln. Zweifellos gibt es viele sehr tatkräftige Menschen, die Gutes noch besser machen wollen. Die Flexpack-Industrie mit ihrem immer enger werdenden System der Kreislaufwirtschaft spielt dabei eine wichtige und wachsende Rolle. Egal ob Süßwarenverpackungen aus Papier, Getränkekartons oder Gurkenfolien.

    Natürlich sind hohe Energiepreise ein Hindernis, aber der Einsatz erneuerbarer Energien könnte hier eine Lösung bieten. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine Verpackungsanlage eine Photovoltaikanlage oder eine Windkraftanlage in Betrieb nimmt. Nicht nur, weil es nachhaltiger ist, sondern auch weil es günstiger ist.

    Auch die Materialknappheit ist lösbar, wenn wir die Kreislaufwirtschaft noch ernster nehmen und entsprechend skalieren. Wenn wir weniger fossile Rohstoffe benötigen, weil wir mehr nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung haben, machen wir uns sogar unabhängiger von diskontinuierlichen Lieferquellen. Wenn uns das gelingt, kann die europäische Verpackungsindustrie sogar von günstigeren Energiepreisen und eigenen Rohstoffquellen aus Recycling profitieren.

    Ich sehe viele, die eine Krise herbeireden wollen, aber ich sehe viel mehr, die sich inspirieren lassen, Neues zu wagen und die Zukunft mit Verpackungen sinnvoll zu gestalten.

  • Die Flexpack-Branche befindet sich im Frühling in voller Blüte

    Die Flexpack-Branche befindet sich im Frühling in voller Blüte

    Ein zuversichtlicher Blick aus der Vogelperspektive auf die Folienverpackungsbranche von Karsten Schröder

    Keine Branche bleibt vom Wandel verschont – und das ist gut so. Denn die Klimakatastrophe erfordert entschlossenes Handeln – das ist Konsens. Zudem wachsen die Weltbevölkerung und die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln.

    Die Folienverpacker ringen deshalb um neue Standards. Sie suchen nach nachhaltigeren Lösungen und immer besseren Verpackungen. Aber warum lesen und hören wir immer nur von Krisen?

    Meine Einschätzung ist, dass die Flexpack-Branche, wie so viele Branchen in dieser Zeit, gerade eine grandiose Verjüngungskur durchmacht, wie sie uns auch die Natur in Form des Frühlings jedes Jahr vorführt.

    Warum komme ich zu der Erkenntnis? Ich beobachte aus Berufsgründen die Trends in der Branche – so wie viele andere Stakeholder der Folienbranche. Dabei sehen Chat GPT und ich folgende 7 Trends::

    • Nachhaltigkeit: Immer mehr Verbraucher und Unternehmen suchen nach umweltfreundlicheren Verpackungslösungen. Die Verpackungsindustrie reagiert darauf mit der Entwicklung von Biokunststoffen, Recyclingfähigkeit und anderen nachhaltigen Verpackungslösungen.
    • Digitalisierung: Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Verpackungen produziert und verwendet werden. Innovative Technologien wie digitale Druckverfahren und die Verwendung von QR-Codes ermöglichen personalisierte Verpackungen und verbessern die Kundenbindung.
    • E-Commerce: Der Boom des Online-Handels erfordert spezielle Verpackungslösungen, die den Versand von Produkten sicher und effizient machen. Hierzu gehören beispielsweise Kartons mit integriertem Schutz vor Feuchtigkeit oder Stoßdämpfung.
    • Gesundheit und Sicherheit: Verpackungen, die Lebensmittel oder Medikamente schützen und konservieren, müssen höchsten Standards in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit entsprechen. Die Branche arbeitet daher an neuen Materialien und Technologien, die die Haltbarkeit und Sicherheit von Produkten verbessern.
    • Convenience: Verbraucher suchen nach einfachen und bequemen Verpackungslösungen, die das Leben erleichtern. Hierzu gehören beispielsweise wiederverschließbare Verpackungen, Portionierung und praktische Öffnungssysteme.
    • Personalisierung: Verpackungen können verwendet werden, um Markenbotschaften zu kommunizieren und das Markenimage zu stärken. Die Verpackungsindustrie bietet daher immer mehr personalisierte Lösungen an, die individuell gestaltet werden können.
    • Circular Economy: Die Verpackungsindustrie setzt sich zunehmend für die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft ein, in der Ressourcen effizient genutzt werden und Abfälle vermieden werden. Die Branche arbeitet an Lösungen, die es ermöglichen, Verpackungen nach dem Gebrauch zu recyceln oder zu biologisch abbaubaren Materialien zu verarbeiten.

    Wann konnten Verpackungsentwickler schon einmal vor so weit geöffneten Türen stehen? Vor der Pandemie war es schon etwas Besonderes, freie Versuchszeit an einer Verpackungsmaschine oder einen freien Regalplatz für eine innovative Verpackungslösung zu bekommen. Heute ist die Nachfrage nach Veränderung aus den oben genannten Gründen so groß, dass eine gute Idee schnell und unkompliziert den Weg zum Verbraucher findet.

    Aber auch schlecht gemachte Verbesserungen finden ihren Weg, werden aber nach einer gewissen Frustrationsphase wieder aus dem System entfernt. Ein Beispiel dafür ist der papierummantelte Joghurtbecher, der einfach nicht funktioniert hat, weil die Verbraucher mit der Trennung von Plastik und Papier überfordert waren – ebenso wie die Sortieranlagen.

    Das alles stimmt hoffnungsvoll und beflügelt nicht nur mich.

    Bildrechte iStock-921437106

  • Umweltgerechte Kunststoffverpackungen

    Umweltgerechte Kunststoffverpackungen

    Das letzte Inno-Meeting fand in Würzburg im Juni 2022 statt – hier eine Zusammenfassung:

    Es war heiß in Würzburg. Aufgrund der Pandemie wurden alle Pläne durcheinander gewürfelt, und wir mussten in ein Festzelt ausweichen. Dass es Ende Juni schon deutlich über 30° C werden würde, hatten wir nicht erwartet, und wir mussten schwitzen – aber es hat sich gelohnt.

    Für alle, die nicht dabei waren, haben wir hier das Finale – etwas gekürzt – zusammengeschnitten.

    Für alle, die sich für das Thema interessieren und die Tagung oder einzelne Vorträge daraus nachhören und die Unterlagen bestellen möchten, besteht hier die Möglichkeit, die Lizenz dafür zu erwerben: Event-Details anzeigen

    Für alle, die der englischen Sprache mächtig sind, empfehlen wir das Inno-Meeting Europe in Berlin. Dort werden internationale Unternehmen mit Referenten aus Forschung, Entwicklung und Produktmanagement über Flexpack & Climate Change diskutieren – schauen Sie sich die Agenda an.

    http://ie.innoform.de
  • Guido Aufdemkamp von Flexible Packaging Europe zu den Hintergründen des Inno-Meeting Europe

    Guido Aufdemkamp von Flexible Packaging Europe zu den Hintergründen des Inno-Meeting Europe

    Ein Interview von Karsten Schröder mit Guido Aufdemkamp

    … “das eigentliche Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel …”

    Guido, wir haben seit Jahren darüber diskutiert, warum es das Inno-Meeting in Osnabrück nur in deutscher Sprache gibt. Es hat sich im deutschsprachigen Raum als echter Branchentreff etabliert. Mittlerweile reiht Innoform sogar einige Ableger in die Marke Inno-Meeting ein und benutzt sogar eine eigene Website dafür www.inno-meeting.eu . Nun gibt es das erste europäische Inno-Meeting Europe in englischer Sprache in Berlin. Welche Intention verfolgt der europäische Flexpack-Verband mit dieser Kooperation mit Innoform?

    Ein europäischer und offener Branchentreff stellt eine tolle Ergänzung zu unseren zahlreichen Verbandsforen, die nur für Mitglieder zugänglich sind, dar. Da der Schwerpunkt unserer Aktivitäten in Europa liegt, kooperieren wir mit Innoform, um bald die Premiere des ersten europäischen Branchentreffs des gesamten flexiblen Verpackungssektors inklusive Zulieferern und Kunden der eigentlichen Hersteller zu erleben.

    Die Inno-Meetings in deutscher Sprache sind geprägt von technischen Themen und Schwerpunkten. Beispiele hierfür sind Standbeutel, Drucktagung, Barrieretagung und viele mehr. Wo liegt der Fokus konzeptionell beim europäischen Blick auf die Branche im Inno-Meeting Europe?

    In allererster Linie geht es um die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette rund um flexible Verpackungen. Daher freut es uns sehr, dass die zahlreichen Referenten wirklich die Vielfalt der Branche abbilden. Wir sind überzeugt, dass wir eine tolle Plattform sowohl für Wissensvermittlung als auch für aktive Diskussionen zwischen den Akteuren bieten werden.

    Die Zielgruppe des europäischen Inno-Meetings unterscheidet sich nicht nur regional von der der deutschsprachigen Tagungen. Wen sprecht ihr konkret an?

    Wie bereits gesagt, der eine große Unterschied ist die Europäisierung des Inno-Meeting-Ansatzes, welche übrigens dem Status der Branche entspricht, die seit vielen Jahren den europäischen Binnenmarkt aktiv lebt. Der andere ist die Nicht-Fokussierung auf Teilbereiche, sondern die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette flexibler Verpackungen, Rohstoff- und Maschinenhersteller, Converter, Abfüller, Handel und Verwerter. Dieser totale Blick auf die Branche mit ihren vielen Akteuren wird das Inno-Meeting Europe zu einem einzigartigen Treffpunkt machen.

    Der Inno-Talk Europe – das Online-Format des Innoform Branchentreffens im 4-Wochen-Rhythmus – findet am 16. September 2022 zum dritten Mal statt https://www.inno-talk.de/termine/INE-09-22.

    Welche Rolle spielen die Inno-Talks Europe in diesem Gesamt-Angebot mit Innoform und FPE? Die Namensähnlichkeit kann ja kein Zufall sein.

    Der Inno-Talk Europe als digitale Plattform ist das logische unterjährige Gegenstück zur Präsenzveranstaltung Inno-Meeting Europe. Wobei hier nicht Gegensatz, sondern Ergänzung gemeint ist. Aufgrund der limitierten Möglichkeiten von Präsenzveranstaltungen während der Pandemie hatte der Inno-Talk Europe bereits die Gelegenheit, sich innerhalb der Branche zu etablieren. Genau das möchten wir nun auch mit dem Inno-Meeting Europe erreichen.

    Worum wird es inhaltlich beim ersten Inno-Meeting Europe hauptsächlich gehen? Flexpack & Climate Change heißt der Titel – aber was verbirgt sich dahinter?

    Recycling oder Kreislaufwirtschaft mögen die großen Themen unserer Zeit sein, aber das eigentliche Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel. Fast alles andere sind lediglich Mittel und Wege, um den Klimawandel aufzuhalten. Wenn das große Ganze außer Acht gelassen wird, ist das leider allzu häufig mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Flexible Verpackungen sind mit Abstand die Ressourcen schonendste Art, vor allem Lebensmittel zu schützen – somit ein guter Baustein gegen den Klimawandel. Aber es gibt noch einige Hausaufgaben zu bewältigen, um flexible Verpackungen weiter zu verbessern. Das betrifft neben der Materialoptimierung vor allem die Verwertung der eingesetzten Materialien, für die bereits einige vielversprechende Technologien existieren und weiterentwickelt werden. All das und vieles mehr wird beim Inno-Meeting Europe präsentiert und hoffentlich kontrovers diskutiert werden.

    http://ie.innoform.de
  • Sind wir mit dem mechanischen Recycling richtig unterwegs?

    Sind wir mit dem mechanischen Recycling richtig unterwegs?

    Sie kennen das sicher auch: Der Verpackungsmüll dominiert den Haushaltsabfall. Die Meere scheinen mit Plastikmüll überzulaufen, und Mikroplastik wird mit Plastikverpackungen in Zusammenhang gebracht. Kurzum – wir als Verpackungsindustrie sind für die Plastikkrise verantwortlich.

    Bisher lautet der dominierende Leitsatz unserer Industrie ungefähr so:

    “Mit dem Ziel eines bestmöglichen Schutzes des Verbrauchers setzt sich die IK für Verpackungen ein…” Hier geht es zur Quelle

    oder

    #Nachhaltigkeit oder #Klimaschutz sind kein Naturgesetz. Sie sind das Ergebnis unserer Entscheidungen. Wir Menschen stellen uns dafür die Regeln auf, geben uns Leitplanken und Ziele. Klimawandel oder Klimaschutz – beides ist menschengemacht. Was das für #Kunststoffverpackungen und unseren Umgang mit ihnen bedeutet – darüber hat sich unsere Geschäftsführerin Mara Hancker in einem Beitrag Gedanken gemacht.” Quelle

    oder

    Das #Recycling von #Kunststoffverpackungen ist nicht wie kürzlich medial behauptet eine Lüge. Quelle

    Bezug:

    Was dort steht, kann man als richtig ansehen oder als verblendet abtun. Alle diese Zitate eint eines – es bleibt ein bitterer Beigeschmack – auch bei uns, den Akteuren, oder? Woran liegt das?

    Kann es sein, dass unser Bauchgefühl dem Alarmismus vieler Medienvertreter und Autoren in renommierten Blättern und Regisseuren bekannter Dokumentationsreihen folgt? Mir geht es seit geraumer Zeit genauso. Und dafür möchte ich gern ein Beispiel teilen.

    In unserem Zuhause fließt kein trinkbares Wasser aus dem Hausbrunnen. So haben wir anfangs unseren Trinkwasserbedarf mit Einwegflaschen aus PET aus dem Supermarkt decken müssen. In Spanien gibt es kaum sinnvolle Pfandflaschen-Kreisläufe. Gründe dafür sind die große Fläche Spaniens und die dünne Besiedelung außerhalb der wenigen Ballungszentren. So haben wir uns als Kunststoffverpackungs-abhängige Familie – wir verdienen seit 30 Jahren unseren Lebensunterhalt mit direkten und indirekten Services für diese Industrie – für die “Ideallösung” entschieden, wie die o. g. Zitate vermuten lassen.

    Das Titelbild zeigt nun das Aufkommen von Wasserflaschen einer Woche. Das gab uns schon vor Jahren zu denken. So fingen wir an, diese Plastikflaschen aus einer benachbarten Quelle wieder zu befüllen. Doch das führte nun dazu, dass wir fast wöchentlich einmal rund 15 km zur Quelle hin- und zurückfahren mussten. Das quälte unser CO2-Gewissen wegen der Fahrtstrecke, zudem investierten wir jedes Mal 50 Minuten Zeit für Fahrt und Befüllung vor Ort. Auch dort war die Wasserqualität nicht optimal. Im Sommer bildeten sich nach einigen Tagen Algen in den Flaschen, was uns wiederum zum Umdenken zwang.

    Nun recherchierten wir nach Wasserfiltern, die gerade in Deutschland im großen Stile angeboten und vertrieben werden. Neben einem Platzhirschen gibt es auch einige Start-up’s, die mit den oben bereits genannten Schlagworten wie Mikroplastik, Hormone, Schwermetelle und Schwebstoffe die Google-Suche treffsicher machte. Wir kauften also einen solchen High-Tech-Filter für Deutschland und scheiterten krachend. Nach 3 Wochen war dieser nämlich verstopft und sollte eigentlich 6 Monate für 29 € reichen. Also wieder nichts gekonnt. Momentan haben wir nun eine Filterkaskade installiert (Sandfilter, Grobfilter, Feinfilter, Start-up-Luxus-Filter…

    Das scheint zu klappen und kostet etwa so viel wie die frisch gekauften Einwegflaschen aus dem Supermarkt. Es handelt sich dabei um 3 Einwegfilterkartuschen mit und ohne Aktivkohle. Diese kosten derzeit – so schätze ich – 2,- bis 5,- €/Woche, zzgl. meiner Zeit für Filterwechsel, Rückspülen, Wartung und Erstanschaffung. Das ist vielleicht gar nicht so wesentlich günstiger als das, was ich beim Discounter zahlen würde. Aber dennoch fühle ich mich irgendwie besser dabei.

    Heißt das nun, dass wir als Weltbürger auf PET-Flaschen verzichten können, und sollten wir mit dem mechanischen Recycling alle Probleme lösen können? Meine Wasserfilter werden vermutlich nicht recycelt, und Mehrweg-fähig sind sie auch (noch) nicht. Wir stecken in einem Dilemma – wie in so vielen Dingen derzeit.

    So kann man nun jedes Lebensmittel und sogar jedes verpackte Gut durchdeklinieren. Aber das führt vermutlich zu nichts.

    Lassen Sie uns als Einwegverpackungs-Junkies einmal abseits der eingetretenen Pfade über das nachdenken, was nach den Einwegverpackungen aus Plastik kommt. Vielleicht schaffen wir das nicht heute oder morgen, aber irgendwann werden schlaue Köpfe eine Idee haben, und es könnte uns so ergehen wie der Auto-, Finanz- oder Energiewirtschaft, die plötzlich viele toxische Assets in den Büchern haben. Ich möchte uns Fachleute an der Lösung beteiligen – nicht mehr und nicht weniger – Recycling allein kann nur ein Teil der Lösung werden, denke ich. Etwas anderes zu behaupten, schlägt mir auf den Magen.

    Weitere Quellen:

    https://shop.rewe.de/c/getraenke-wasser/

    https://www.trinkmobil.de/c/wasser/wasser-in-pet-flaschen

    https://www.sternefood.de/wasserfilter-fuer-leitungswasser-test/

    https://www.petrecycling.ch/de/wissen/pet-kreislauf

  • Inno-Meeting Europe in Berlin

    Inno-Meeting Europe in Berlin

    On 6 and 7 October 2022, the first Inno-Meeting Europe will take place in Berlin.

    Flexible Packaging Europe (FPE) und Innoform veranstalten nach drei gelungenen Inno-Talks Europe nun das erste Inno-Meeting Europe rund um Flexpack. Was unterscheidet den Inno-Talk vom Inno-Meeting? Der Inno-Talk ist ein Flexpack Online-Talk von Innoform Coaching. Hier werden aktuelle Themen der Folienverpackungsindustrie, ihren Lieferanten und Kunden besprochen und in Kurzvorträgen erläutert. Dieses Online-Format ist für Teilnehmer kostenlos und finanziert sich durch s. g. Supporter. Diesen wird eine ideale Werbeplattform geboten, um Produkte und Dienste in ihren Showrooms anzubieten und so zur Vernetzung innerhalb unserer Industrie beizutragen.

    Die innovative Plattform von www.eveema.com sorgt dabei für hervorragenden Transport auch komplexer Inhalte gepaart mit Netzwerkmöglichkeiten von jedem Ort mit Internetzugang aus.

    Das traditionelle und kostenpflichtige Inno-Meeting in Osnabrück wird im Februar 2023 zum zwanzigsten Mal angeboten. Und genau diese beiden Erfolgsmodelle, der Inno-Talk online und das Inno-Meeting in Osnabrück, fusionieren nun zu einem Hybrid-Event in Berlin in englischer Sprache mit europäischen Themen im Fokus.

    Das Thema des ersten Inno-Meetings Europe lautet Flexpack & Climate Change.

    Für die Industrie gibt es innovative Möglichkeiten, Neuigkeiten zu präsentieren, Neukunden zu gewinnen oder Kontakte zu pflegen und zu knüpfen. Diese Symbiose von Inno-Talk und Inno-Meeting bietet somit einerseits eine ideale Marketing-Plattform für Supporter und andererseits verschiedene Kontaktmöglichkeiten (online oder vor Ort) sowohl für Teilnehmer als auch für Referent*innen. Und das Beste daran: Sie agieren immer im Wechsel zwischen deutschsprachigen Veranstaltungen und englischsprachigen Talks und Meetings.

    Wenn auch Sie Interesse daran haben, Folienwissen, Innovationen und besondere Dienstleistungen mit der und für die Flexpackbranche zu teilen, könnte das Supporter-Paket für Sie genau das Richtige sein. Schauen Sie doch mal rein. Und besonders spannend – wir bieten völlig neue Kostenstrukturen und wettbewerbsfähige Preise bei punktgenauer Zielgruppe.

    Bei Interesse an einer Teilnahme oder den Supporter-Paketen buchen Sie sehr gerne einen Termin in meinem Kalender: https://calendly.com/karsten_if/innotalk

  • Mono-Material, aber richtig

    Mono-Material, aber richtig

    Schlecht gemachte Mono-Materialverpackungen schaden mehr als dass sie nützen.

    Die Kunststoffverpackungen sind auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft – das liest und hört man überall. Doch ist das wirklich so? Filme wie “Die Recyclinglüge” lassen aufhorchen, auch, wenn die Kommentare aus Fachkreisen vernichtend klingen mögen. Machen Sie sich gern selber ein Bild:

    Wir haben nach wie vor ein Recyclingproblem. Das steht außer Frage. Es wird noch viel zu wenig recycelt, und die Qualität, die aus Regenrat gewonnen wird, ist zu schlecht und nicht verlässlich verfügbar. Aber was ist die Alternative?

    Diese Frage stellen sich viele Marketers und Handelsverantwortliche. Das Problem ist nicht allein die Recyclingfähigkeit der Kunststoffverpackungen – und in unserem Falle die der Folienverpackungen. Die Herausforderung ist, einen wertschöpfenden Kreislauf zu erzielen, um das heutige Wirtschaftssystem weiter betreiben zu können. Damit meine ich das einfache, sichere, kostengünstige und bequeme Einkaufen im Supermarkt mit industriell abgepackten Lebensmitteln. Denn erst diese Wirtschaftsform macht das Leben in Großstädten möglich.

    Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Verbrauchergewohnheiten sogar noch mengenerhöhend auf die Verpackungswirtschaft auswirken. Gründe hierfür sind u. a.

    • E-Commerce und damit immer mehr Umverpackungen
    • Essen-To-Go-Gewohnheiten (Snackification) mit Mini-Portionen und mehr Verpackungen
    • Single-Haushalte und daher kleinere Verpackungen
    • Lieferervices mit fertig oder halb-fertig zubereiteten Portionen und mehr Verpackungen

    Nun suchen viele Abpacker und Packmittelproduzenten eine Lösung im 100 % Kreislauf. Immer mehr Ingenieur*innen bezweifeln jedoch stark, dass mechanisches Recycling, auf das wir die Recyclingfähigkeit derzeit trimmen, überhaupt zu einer echten Kreislaufwirtschaft für Lebensmittelverpackungen führen kann.

    Folien bestehen heute immer aus hoch entwickelten Mischungen verschiedener Polymere und/oder Polymertypen. Hinzu kommt, dass die vielen Anforderungen heute nur noch mit mehreren Folienschichten garantiert werden können. Zudem sind Kunststoffverpackungen extrem stark reguliert, um das Lebensmittel von Schadstoffen freizuhalten und die Sicherheit von verpackten Lebensmitteln zu garantieren.

    In dieser Gemengelage erscheint es schwierig, recycelte – um ehrlich zu sein down-gecycelte – Polymere je wieder in einen echten Kreislauf zu integrieren. In jedem Fall sind dafür noch viel Entwicklungsarbeit, Zeit und Geld erforderlich. Ansätze, dass es funktionieren kann, zeigt das PET-Flaschenbeispiel, wo im Kunststoffbereich in Deutschland die höchsten Recyclingquoten erreicht werden und auch Lebensmittelverpackungen wieder aus Regenerat hergestellt werden. Doch so recht wohl fühle ich mich als Verbraucher mit den teilweise verfärbten opaken, aus Regenerat bestehenden Flaschen nicht. Sind wir da wirklich auf dem richtigen Weg? Oder gibt es andere Hebel, die zu einer wesentlich sicheren und besseren Lösung führen?

    Was wird als alternative Lösungswege diskutiert? Hier nun eine empirisch gesammelte Liste:

    • Unverpackte Lebensmittel (Verderb, Kosten- und Zeitinvestitionen sind zu bedenken)
    • Regionale Lebensmittel (weniger und weniger komplexe Verpackung, aber geringere Haltbarkeit)
    • Weniger vorgefertigte Lebensmittel – keine Fertigmenüs (weniger Convenience)
    • Umstellung auf alternative Materialien (Papier, Naturfasern sind oft weniger nachhaltig, aber scheinbar besser kreislauffähig?)
    • Mehrweg-Lösungen in Glas, Kunststoff oder Blech (oft schlechtere Öko-Bilanzergebnisse und nur regional bisher denkbar)

    Das sind nur die momentan am heftigsten diskutierten Alternativen, wenn es denn welche wären. Insgesamt scheint eine Gesellschaft, wie sie in Europa seit Jahrzehnten vorherrscht, nicht ohne Verpackungen auskommen zu können und zu wollen. Im Gegenteil – Prognosen deuten auf ein stetiges Wachstum auch im Flexpackbereich hin.

    Aufgerissene Mono-Deckelfolie beim Konsum

    Sind wir also wirklich mit der Forderung nach Kreislaufwirtschaft für Lebensmittelverpackungen auf dem richtigen Weg? Oder sollten wir anstelle der Verschlimmbesserung durch Monomaterialzwänge lieber weiter auf Convenience, Kosten und Produktschutz setzen? Und sollten wir – solange noch fossile Brennstoffe verwendet werden – Folienverpackungen und alle Kunststoffabfälle, die schwer wieder in den Kreislauf zurückzuführen sind, verbrennen, um der Schwerindustrie wie Zementwerken einen hochwertigen Brennstoff zur Verfügung zu stellen? Oder bremsen wir damit nur den Innovationsdruck auf die ersehnte kreislauffähige Kunststoffverpackung?

    Eine schlechtere User-Experience dürfen wir uns meiner Meinung nach durch den teilweise schon manischen Drang zu Mono-Materiallösungen nicht leisten. Diesen negativen Kundenerfahrungen am einzigen Touch-Point der Marke – zwischen dem Produkt und dem Konsumenten über die Verpackung – sollten wir große Beachtung schenken, und sie sollten uns zu ganz neuen Ideen anregen. Mono-Material allein wird das Problem der Lebensmittel-Flexpackbranche wohl nicht lösen können.

  • Manchmal wundert man sich über sich selbst

    Manchmal wundert man sich über sich selbst

    Verpacktes Wasser in der Chiringuito (Strandbar) kostet 1,50 €. Aber überall kann man in Spanien kostenlos Trinkwasser bekommen – “Ist das Marketing oder kann das weg?
    Einige “wirre” Gedanken über Verpackungen von Karsten Schröder

    Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich für Verpackungen und vor allem für verpackte Lebensmittel wirklich begeistern kann, und mich vor allem dafür einsetze, das Richtige richtig zu machen. So diskutieren wir seit 2001 in vielen Seminaren, Webseminaren, Inno-Meetings und Inno-Talks über die optimale Verpackungslösung für diverse Lebensmittel. Wir geben uns große Mühe beim Innoform Testservice, sicherzustellen, dass keine unerwünschten Schadstoffe aus Verpackungen in das Lebensmittel gelangen. Wir passen Barriereschichten so an, dass diese ökonomisch und ökologisch optimiert sind und möglichst wenig Lebensmittel verderben. Zudem kümmern wir uns in Oldenburg auch um all die anderen, mechanischen und üblichen Anforderungen wie Easy-Opening, Fallfestigkeit u. v. m..

    Seit einigen Jahren fokussieren wir uns zunehmend auch auf umweltverträgliches Wirtschaften mit ökologisch sinnvollen Packmitteln. Wir bestimmen Fremdanteile in Papierverpackungen, analysieren Fremdkörper in Lebensmitteln und helfen bei Entwicklungsprojekten zu Mono-Material-Verpackungen.

    Und nun saß ich in dieser Chiringuito – der Tangana Bar in Tarifa und grübelte über diese wirklich geniale Verpackung, die meine Tochter gerade in einem Zug geleert hatte.

    Stilles Wasser aus der Region im Getränkekarton schneidet in Öko-Tests und LCA (Life Cycle Analysis) meistens optimal ab. Doch was hilft das, wenn die Verpackung einfach überflüssig ist?

    Stilles Wasser bekommt man in Spanien in jeder Kneipe aber auch kostenlos. Doch meine Tochter kaufte sich 500 ml in diesem schön dekorierten Getränkekarton und wies mich stolz auf all die Logos hin, die einem ein gutes Gewissen machen, genau hier genau dieses Produkt in genau dieser Verpackung von ihrem knappen Taschengeld gekauft zu haben.

    Und ich, der Verpackungen und natürlich auch meine Tochter liebt, beginne zu grübeln, ob das, was ich in den letzten 30 Jahren getan habe, überhaupt einen Nutzen gebracht hat. Kennen Sie das?

    • Als erstes steht auf der Verpackung, dass diese einschließlich des Plastik-Wiederverschlusses zu 76 % aus Pflanzen stammen.
    • Dann lese ich, dass sie gemacht wurde, um recycelt zu werden.
    • Es handle sich um eine Auswahl für die Umwelt.
    • Natürlich für den Verzehr durch Kinder geeignet.
    • UND: Es sei ein gemischter Karton FSC zertifiziert.
    • Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass der Zugang zu Trinkwasser ein Grundrecht sei und dieses dazu beitrage.

    Das klingt doch alles perfekt, und alle haben alles richtig gemacht, oder? Dennoch liegt diese leere Verpackung nun schon seit einiger Zeit auf meinem Schreibtisch und will nicht weichen. Irgendetwas stimmt da nicht, fühle ich. Aber kann ich es auch benennen? Das hier ist ein Versuch dafür. Und dafür erzähle ich diesen Fall auch ungewohnt persönlich und weniger sachlich als Innoform Kunden es kennen.

    Es kann doch nicht richtig sein, dass wir mit und auf den Verpackungen kommunizieren, dass alles in Ordnung sei, wir mit dem Kauf etwas Gutes getan hätten und eigentlich aber die ganze Verpackung völlig überflüssig ist, da ja sowieso jeder ein Glas Wasser aus dem Wasserhahn kostenlos bekommen kann. Und selbst wenn das nicht so wäre – ist es nicht seltsam, dass wir Wasser lieber verpackt als aus dem Hahn trinken und teuer dafür bezahlen?

    Was ist falsch gelaufen? Hier fehlen die Antworten, da diese vielschichtig, kompliziert und strittig sind. Doch ich denke, dass gerade die Packmittel-Industrie und die Abpacker, Werber und Händler sorgsamer mit den Produkten selber umgehen sollten. Das haben die Inhaber der Tangana Bar ja versucht, indem sie von PET-Einwegflaschen auf den tollen, schicken Getränkekarton mit regionaler Botschaft umgestellt haben. Doch weniger vom Falschen zu tun macht es ja nicht richtig?

    Vielleicht wäre es ebenfalls eine gewinnbringende Idee, einen Wasserhahn aufzustellen für die vielen Strandbesucher, die nur Durst haben und gern auch für sauberes Leitungswasser eine Spende geben, wenn der Kneipier so großzügig ist, Wasser offensichtlich kostenlos anzubieten, was ja Recht, Gesetz und sinnhaft ist. Was meinen Sie?

    Ich vermute, den Hauptumsatz machen die beiden Besitzer*innen ohnehin mit Wein, Bier und Mojito, was eine ganz andere Diskussion anfachen könnte – aber die werden nicht in Einweg-Verpackungen ausgeschenkt – das überlasse ich anderen “Expert*innen”.

    Mehr zum Thema auch in Würzburg http://um.innoform.de

  • Organische und anorganische Barriere

    Organische und anorganische Barriere

    Diese beiden ähnlich klingenden Bezeichnungen für Barrieren, die wir in Folienverpackungen einsetzen, stiften gelegentlich Verwirrung und sorgen für Missverständnisse. So sind die organischen Barrieren gleichbedeutend mit Kunststoffbarrieren. Die anorganischen dagegen bestehen demnach aus Stoffen, die wir nicht als Kunststoffe bezeichnen. Im Fachgebiet der Folientechnologie sind das:


    • Aluminiumfolien
    • Aluminium-Bedampfungen
    • Aluminium-Oxid-Bedampfungen
    • Siliziumoxid-Bedampfungen

    Wie diese sich grundlegend unterscheiden und welche Eigenschaften damit einhergehen, haben wir in einem kurzen “Did you know Video” erläutert und in diesem Blogartikel schon einmal angerissen. Nun also noch ein ergänzendes Video für mehr #folienwissen.

    Wenn Sie mehr über Barrierefolien und Folienverpackungsmaterialien wissen wollen oder müssen, stöbern Sie gerne einmal in unserem Themenbereich Grundlagen Verpackungsfolien. Dort finden Sie auch eine Reihe von sofort abrufbaren “Instant Webseminaren”, die auch immer mal wieder als Live-Event online angeboten werden. Aber auch Vor-Ort-Seminare mit Prof. Markus Schmid oder René Arm und Henrik Annighöfer sind aktuell wieder eingeplant.

  • Einstieg in die Barrierefolien Teil 2: Material

    Einstieg in die Barrierefolien Teil 2: Material

    Im zweiten Teil unserer Reihe #Folienwissen geht es dieses Mal um den Einfluss der Materialien auf Barrierewirkungen von Folien, insbesondere für Lebensmittelverpackungen. Der Laie denkt natürlich, dass nur das Material die Barriereeigenschaften bestimmt. Das ist aber nicht der Fall. Auch Verarbeitung und Kombination mit anderen Schichten bewirken Barriereveränderungen an Folienverpackungen. Das soll hier aber heute kein Thema sein.

    Dennoch kommt dem Material eine grundlegende Bedeutung zu, denn die chemische Struktur der Rohstoffe und die Anordnung der Moleküle – die Kunststoff-Gefüge – spielen eine dominierende Rolle bei fast allen Eigenschaften der Folienverpackungen.

    In dieser Grafik wird die allgemeine Bedeutung von unterschiedlichen Materialien beschrieben. Diese sehr grobe Einteilung nach Sauerstoffdurchlässigkeit (OTR = Oxygen Transmission Rate) und Wasserdampfdurchlässigkeit (WVTR = Water Vapour Transmission Rate) zeigt die grundlegenden Barrierewirkungen der Kunststoffe (organische Barrieren) und der Bedampfungen und Aluminium (anorganische Barriere). Diese sind hier unabhängig von Verarbeitung und Dicke sehr grob eingeteilt.

    Quelle: Fraunhofer Institut, Prof. Dr. Langowski

    Man kann erkennen, dass z. B. das PE kaum eine Barriere gegen Sauerstoff, aber durchaus eine nennenswerte gegen Wasserdampf aufweist. Daher wird es auch als Wasserdampfbarriere, z. B. in Papierverpackungen wie Zementsäcken, verwendet. Aluminiumfolie ist unangefochtener Spitzenreiter bei beiden Eigenschaften (OTR und WVTR). Dazwischen liegen die anorganischen Beschichtungen, auch Bedampfungen genannt – die Metallisierung (Met.), Aluminiumoxid (AlOx) und das Siliziumoxid (SiOx). Diese anorganischen Barrieren zeigen eine gute Sperrwirkung gegen beide Gase im Gegensatz zu den meisten Kunststoffen, den organischen Barrieren, die eher immer nur gegen eines der beiden Parameter – Sauerstoff oder Wasserdampf – gute Barrieren liefern.

    In dem kurzen Video erhalten Interessierte weitere Informationen zwischen den Zeilen und einen Einblick in unsere beliebten Webseminare.

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