Schlagwort: Kunststoffverpackungen

  • Kunststoffverpackungen sind systemrelevant

    Kunststoffverpackungen sind systemrelevant

    Kunststoffverpackungen für Lebensmittel sowie Pharma- und Medizinprodukte sind unerlässlich für die Versorgung der Bevölkerung mit sicheren Lebensmitteln, Schutzausrüstungen und Arzneimitteln. Ihre Produktion muss daher als systemrelevant eingestuft werden.

    Frankreich hat seine Ernährungsindustrie inklusive der Hersteller von Lebensmittelverpackungen bereits als prioritäre Industrie eingestuft. Die IK hat die Bundesregierung und den zuständigen Krisenstab gebeten, auch in Deutschland Verpackungen als „integralen Bestandteil und systemrelevante Produkte im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie“ einzustufen und sie damit den kritischen Dienstleistungen im Rahmen der Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen nach dem BSI-Gesetz gleichzustellen.

    Lesen Sie hier den vollständigen Artikel auf dem Online-Portal Plastverarbeiter.

    Karen van Wüllen – März 2020

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  • Dr. Martina Lindner über papierbasierte Barriere-Verbundmaterialien

    Dr. Martina Lindner über papierbasierte Barriere-Verbundmaterialien

    Der Themenschwerpunkt bei der diesjährigen Barriere-Verbundfolien-Tagung liegt auf einfach, optimal und recycelfähig. Ist das Ihrer Meinung nach überhaupt möglich?

    Möglich ist es – aber einfach ist es nicht. Sonst hätten wir beim Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV nicht so viele Anfragen und Projekte mit Kunden zu diesem Thema.

    Welchen Schwierigkeiten sehen sich Verpackungshersteller gegenüber?

    Die Umstellung auf recycelbare Materialien bedeutet, dass sich nicht nur die Barriereeigenschaften ändern, sondern auch das Verarbeitungsverhalten. Unklar ist, wie der Markt und die Öffentlichkeit diese Entwicklungsarbeiten würdigen werden, besonders in finanzieller Hinsicht. Zusätzlich ist unsicher, wohin sich der Gesetzgeber und die Recyclingsysteme bewegen.

    Im Markt gibt es die Tendenz, zwar neue recycelbare Materialien zu fordern, jedoch die gleichen Eigenschaften zu wünschen. Dies wird in vielen Fällen aber nicht möglich sein, und es müssen Abstriche bei funktionellen Eigenschaften (wie z. B. Barriere oder Festigkeit) in Kauf genommen werden und mehr Aufwand in die Entwicklung teurerer Technologien gesteckt werden. Solche Technologien sind z. B. die Bedampfung mit SiOx, oder – wie im Fall meiner Dissertationsarbeit – in Papiere mit im Vakuum aufgebrachten anorganischen dünnen Barriereschichten. Ich würde hier weniger von „Schwierigkeiten“, sondern von Chancen sprechen. Die Firmen, die durch Entwicklungen geschickter mit dem Trend zu mehr Recycelbarkeit und Nachhaltigkeit umgehen können, werden besser dastehen. Institute wie das Fraunhofer IVV haben in den letzten Jahren verschiedene Lösungen entwickelt, die nun auf ihre Implementierung im Markt warten bzw. in höhere Technologiereifestufen gebracht werden müssen.

    Mit welchen unerwünschten Konsequenzen müssen Verpackungshersteller bei der Verwirklichung dieser Forderungen rechnen?

    Die Umsetzung von nachhaltigen Konzepten erfordert oft die Umstellung und Anpassung von Maschinen und führt in vielen Fällen zu höheren Materialkosten. Die Frage ist, ob der Markt und die Öffentlichkeit diesen Mehraufwand anerkennen. Wir haben mit verschiedenen Verpackungsherstellern Lösungen entwickelt und nützliche Konzepte erarbeitet, z. B. Verpackungen aus Biopolymeren, Papiere mit Barriereschichten und besser recycelbare Materialien. Immer wieder war es jedoch schwer, die Anwender dieser Materialien – nämlich Lebensmittelhersteller – ins Boot zu holen und zu klären, ob deren Anlagen trotz abweichender mechanischer Eigenschaften die neuen Folien verarbeiten können, und ob diese Verpackungsanlagen angepasst werden können. Hierzu gibt aber auch Positivbeispiele.

    Die Tagung Barriere-Verbundfolien findet im zweijährigen Zyklus statt. Was waren Ihrer Meinung nach die größten Fortschritte in der Entwicklung innerhalb der letzten zwei Jahre? Können Sie Anwendungsbeispiele nennen?

    Auf meinem Arbeitsgebiet, den Barrierepapieren, sind mehrere Produkte auf den Markt gekommen, und es scheint so, dass der Markt diese Materialen annimmt. Was ich auch beobachte ist, dass das Thema Haltbarkeitsbestimmung und -simulation wieder eine größere Rolle spielt.

    Viele nachhaltigere Packstoffe (z. B. Biopolymere, recyclingfähige Verbunde oder Monomaterialien) können eine höhere Gasdurchlässigkeit aufweisen – welche für viele Lebensmittel aber völlig ausreichend ist. Simulationen erlauben hier ein Matchmaking, um den passenden Packstoff für das passende Lebensmittel und die passende Haltbarkeit zu finden.
    Auch an neuen Recyclingprozessen für Kunststoffverpackungen wird intensiv geforscht. Diesen sehen wir an den vielen Aufträgen meiner Kollegen, die den Recycling-Prozess „CreaSolv“ weiterentwickeln. Auffällig ist generell die hohe Aktivität der Verpackungshersteller in der Entwicklung neuer Materialien. Wir merken dies an der Zunahme von Entwicklungsaufträgen.

    Wo sehen Sie in naher Zukunft bahnbrechende Veränderungen im Barrierefolienbereich insgesamt und bezogen auf Barriere im Speziellen?

    Bahnbrechend ist vielleicht das falsche Wort. Viele Entwicklungen sind bereits vorhanden, z. B. die Bedampfung mit anorganischen Schichten im Vakuum. Bahnbrechend, wenn man dieses Wort verwenden möchte, ist die Weiterentwicklung, z. B. für die Anwendung auf Papier und Umsetzung am Markt. Daran hapert es oft.

    Ihr Thema lautet „Papier-basierte Barriere-Verbundmaterialien“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Barriere auf Papier ist möglich. Diese Materialien werden von Endkunden gut angenommen. Wichtig ist jedoch, die Weiterentwicklung, d. h. nachhaltigere, rezyklierfähigere, effizientere Barrierebeschichtungen und die Optimierung der Recyclingprozesse. Bei dem letzten Punkt hoffen wir auf gute Kooperationen, um dies für unsere Materialien zu klären.

    Welche Vorteile und Marktchancen bieten Papier-biobasierte-Barriere-Verbundmaterialien gegenüber traditionellen Polymerverpackungen – auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit?

    Der Vorteil ist eindeutig: Papierverpackungen werden durch Endkunden emotional häufig wohlwollender angenommen als Kunststoffverpackungen. Papier besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und bei unsachgemäßer Entsorgung, also Littering, kann es sich in der Umwelt abbauen. Unabhängig davon hat auch Kunststoff seine unbedingte Existenzberechtigung. Was nachhaltiger ist, muss von Fall zu Fall ermittelt werden. Hier gibt es viele Graustufen. Hinzu kommt, dass sich die Produktions- und Recyclingverfahren weiterentwickeln. Daher ist die Nachhaltigkeit eines Materials nichts Statisches.

    Bei welchen Verpackungen wird es Ihrer Meinung nach mit der Barriere übertrieben und warum?

    Ich glaube, man sollte die Frage anders stellen: „Kann der Markt seine Anforderungen ändern, um besser recycelbare Verpackungen zu ermöglichen?“ Ja, indem Produkte schnell verkauft und zeitnah konsumiert werden. In diesem Fall können Abstriche bei der Barriere gemacht werden.

    Jedoch, und das ist wichtig, dürfen nachhaltige Verpackungen nicht zu mehr verdorbenen Lebensmitteln führen. In diesem Fall ist die gesamte Ökobilanz negativ.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft (Barriere-)Verbundfolien ein?

    Ich glaube der Markt wird langfristig wachsen. Momentan wird die Diskussion in unserer Industrie von dem Thema Nachhaltigkeit und Recycling geprägt. Das Thema Save Food wird sicherlich wieder an Bedeutung gewinnen und damit das Thema Barriere. Es ist für mich sehr traurig, das so zu sagen, aber falls der Klimawandel so wie prognostiziert eintritt, was ich nicht hoffe, ist mit Auswirkungen in der Lebensmittelproduktion zu rechnen. Das Thema Haltbarkeit und Barriere würde dann noch stärker an Bedeutung gewinnen.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Die letzten Jahre schrieb ich am Fraunhofer IVV meine Dissertation. Für so etwas braucht es immer etwas Begeisterung, die über rein berufliches Interesse hinausgeht.

    Martina Lindner studierte Verpackungstechnik (B.Eng.) an der Hochschule der Medien in Stuttgart sowie Milch- und Verpackungswirtschaft (M.Eng.) an der Hochschule Hannover mit Auslandssemestern in Indien und Kanada. Ihre Bachelorarbeit verfasste sie bei Sanofi-Aventis Deutschland GmbH mit dem Thema „Fraktografische Untersuchung von kontrolliert am Schmelzrand gebrochenen Zylinderampullen“. Ihre Masterarbeit erstellte sie in Kanada bei Winpak Heat Seal Packaging Inc. mit dem Thema “Implementation of a closed-loop validation for cold form foil”. Seit 2013 arbeitet sie beim Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Materialentwicklung und forscht im Bereich der Biopolymere sowie der Metallisierung von Papiersubstraten. Weiterhin ist sie Lehrbeauftragte für “Chemisch technologische Grundlagen der Lebensmittelverarbeitung” an der Hochschule Kempten.

  • Heiko Hünemeyer: Ein Markeninhaber handelt bereits

    Heiko Hünemeyer: Ein Markeninhaber handelt bereits

    Das Inno-Meeting gilt als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von Ihrem Beitrag?

    Eine Initialzündung für die Branche und einen Informationsaustausch zwischen den Verantwortlichen, der dazu beiträgt, Meinungen durch Tatsachen zu ersetzen.

    Der Themenschwerpunkt beim diesjährigen Inno-Meeting liegt auf „Handeln“. Anders ausgedrückt: Zeit zum Umdenken. Was fällt Ihnen spontan zu diesem Thema – bezogen auf Verpackungen und Verbraucheranforderungen – ein?

    Es gibt noch viel zu optimieren! Wir können noch vieles verbessern! Es ist noch nicht zu spät! Wir können es gemeinsam schaffen!

    Ihr Thema lautet „Ein Markeninhaber handelt bereits“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Jedes Unternehmen und jede Marke kann, wenn sie will, im Rahmen des Umwelt- und Klimaschutzes agieren und klimaneutral, plastikneutral, frei von Mikroplastik und vieles mehr werden. Wir wollen aufzeigen, wie so ein Handeln vollzogen werden kann, und ob das im wahrsten Sinne des Wortes ausreicht, um tatsächlich „nachhaltig“ zu sein. Gleichzeitig wollen wir aber auch aufzeigen, welche Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken sich aus einem solchen Engagement ergeben können.

    Auf Ihrer Website kommunizieren Sie, dass Sie sich in klimaneutralen Projekten engagieren, seit 2019 mit Ökostrom produzieren, Ihre Produkte kein Mikroplastik enthalten und mit dem Unternehmen Plastic Bank kooperieren, um Verpackungsmüll wieder der Recycling-Wertschöpfungskette zuzuführen. Alles Maßnahmen, die die Akzeptanz Ihrer Produkte beim Verbraucher steigern sollen?

    Die Verbraucherakzeptanz zu steigern, ist zweifelsohne eines der herausragenden Ziele, aber nicht das einzige. Die Verantwortung für uns als Unternehmen ist es, die bestmöglichen Produkte auf den Markt zu bringen – sowohl für unsere Konsumenten, als auch für die Umwelt. Letztendlich geht es natürlich auch darum, Wettbewerbsvorteile herauszuarbeiten und diese für die Marke sinnvoll zu nutzen.

    Was war Ihre Motivation, schon so früh nachhaltiger zu werden?

    Das große Nachhaltigkeitsengagement ist für unser traditionelles Familienunternehmen eine generationsübergreifende selbstverständliche Verpflichtung. Schon seit vielen Jahrzehnten bzw. mehreren Generationen richten wir uns nachhaltig aus und sind uns unserer Verantwortung für Mensch und Umwelt bewusst. So behandelte z. B. bereits meine empirische Diplomarbeit an der Universität zu Köln aus dem Jahre 1983 ein spezifisches Verpackungsthema, bei dem vor allem dem Umweltschutz bzw. der Nachhaltigkeit eine für die damalige Zeit ungewöhnlich große Bedeutung zugeordnet wurde. In 1991 wurde daraufhin federführend durch mich, über den Wissenschafts- und Wirtschaftsdienst des B.A.H., der erste Leitfaden zur Umsetzung und Anwendung der Verpackungsverordnung verfasst. Unser mittlerer Sohn hat dann im Jahr 2018 seine Masterarbeit an der Hochschule Fresenius zum Thema CO2-Kompensation und deren Implementierung in die Unternehmensstrategie sehr erfolgreich erstellt. Das Thema Nachhaltigkeit ist demzufolge in der Familien- und Unternehmensphilosophie schon langfristig fest verankert.

    Wie kommunizieren Sie Ihr Nachhaltigkeitsengagement auf Ihren Verpackungen und in der Öffentlichkeit?

    Unsere Primär- und Sekundärpackmittel sind mit dem Siegel von ClimatePartner (ID-Nr. 12669-1802-1001) für die Klimaneutralität unserer Produkte und unseres Unternehmens sowie dem Siegel von Plastic Bank (ID-Nr. schaebens.de/pb-1001) für die Plastikneutralität in Bezug auf unsere Produktverpackungen gekennzeichnet. Darüber hinaus sind unsere Trays, in denen die meisten unserer Produkte am Point of Sale angeboten werden, als Sekundärpackmittel neben diesen beiden Siegeln und den dementsprechenden Aussagen zusätzlich mit einem von uns selbst entwickelten Siegel für „0 % Mikroplastik“ versehen. Wir entwickeln zurzeit außerdem mit der Agentur Blue Life eine Kommunikations- und Werbekampagne für unser Nachhaltigkeitsengagement, die ab Anfang 2020 aktiv umgesetzt werden wird.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein?

    Entgegen vieler anders lautender bzw. negativer Erwartungshaltungen schätze ich persönlich die Zukunft der Kunststoffverpackungen als ausgesprochen positiv ein. Es gilt dabei zu differenzieren zwischen einem öffentlichen Meinungsbild, das aktuell eindeutig gegen Kunststoff spricht, und den Tatsachen, die eindeutig für Kunststoff sprechen. Wenn die Entsorgung und das Recycling von Kunststoffverpackungen verbessert sowie Optimierungspotentiale, wie z. B. durch die Rezyklatinitiative von dm-drogeriemarkt u. a., erfolgreich genutzt und umgesetzt werden, ist und bleibt Kunststoff für viele Verpackungsvarianten ein herausragend gut geeigneter Rohstoff.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Meine Familie und ich setzen uns bereits seit vielen Generationen für den Natur- und Umweltschutz ein, den wir u. a. in unserem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in der Eifel (Rheinland-Pfalz) auch als Angler und Jäger engagiert umsetzen. Darüber hinaus sind wir sehr sportbegeistert. Seit drei Jahren fördern und unterstützen wir als Haupt- und Trikotpartner alle Frauen- und Mädchenfußballmannschaften vom 1. FC Köln.

    Heiko Hünemeyer studierte nach zahlreichen in- und ausländischen Praktika und Traineeships in Köln Betriebswirtschaftslehre. Im Rahmen dieses Studiums erfolgte von ihm eine empirische Diplomarbeit zu einem spezifischen Verpackungsthema. Nach seinem Studium wechselte er in die Familienunternehmensgruppe, zu der u.a. auch die Firma Haus Schaeben zählt.

    In 1991 war er federführend beteiligt an der Erarbeitung des Leitfadens zur Umsetzung und Anwendung der Verpackungsverordnung, die durch den Wissenschafts- und Wirtschaftsdienst des B.A.H. veröffentlich wur-de. Schaebens ist Marktführer in der Gesichtspflege, wobei insbesondere Masken, Konzentrate und Seren hier im besonderen Interesse der vornehmlich weiblichen Kundschaft stehen. Alle diese Produktserien sind Innovationen, die auf Heiko Hünemeyer unmittelbar zurückzuführen sind.

    Heiko Hünemeyer ist Gründungsmitglied in der Arbeitsgruppe Pharma im Markenverband und dort auch Vorstandsmitglied sowie Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Grenzgebiet Arzneimittel im B.A.H. und dort im Beirat.

  • Prof. Dr. Markus Schmid über Handlungsansätze für nachhaltigere Lebensmittelverpackungskonzepte – Aktuelles aus der anwendungsorientierten Forschung

    Prof. Dr. Markus Schmid über Handlungsansätze für nachhaltigere Lebensmittelverpackungskonzepte – Aktuelles aus der anwendungsorientierten Forschung

    Das Inno-Meeting gilt als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von Ihrem Beitrag?

    In meinem Vortrag zu „Handlungsansätzen für nachhaltigere Lebensmittelverpackungskonzepte – Aktuelles aus der anwendungsorientierten Forschung“ werde ich u.a. Ergebnisse aus öffentlich geförderten Forschungsprojekten zu Biopolymeren aus Reststoffen und Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion vorstellen. Persönlich verspreche ich mir von meinem Beitrag, dass eine sachliche Diskussion zu möglichen Packmittelalternativen entsteht und dass wir gemeinsam handeln, um wirklich nachhaltigere Verpackungskonzepte in den Markt zu bringen.

    Der Themenschwerpunkt beim diesjährigen Inno-Meeting liegt auf „Handeln“. Anders ausgedrückt: Zeit zum Umdenken. Was fällt Ihnen spontan zu diesem Thema – bezogen auf Verpackungen und Verbraucheranforderungen – ein?

    In Bezug auf die Verbraucheranforderung nach nachhaltigeren Produkten müssen wir natürlich handeln, aber bitte mit Vernunft und Sachverstand. Zum Beispiel Mehrschichtverbundfolien einfach mit Papier zu kaschieren, um diese optisch nachhaltiger aussehen zu lassen, leistet sicherlich nicht zwingend einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Oder noch schlimmer: Verpackung so weit zu reduzieren, dass der Produktschutz nicht mehr gewährleistet ist. Mögliche Maßnahmen sollten erst ordentlich und ganzheitlich durchdacht werden, bevor gehandelt wird.

    Ihr Thema lautet „Handlungsansätze für nachhaltigere Lebensmittelverpackungskonzepte – Aktuelles aus der anwendungsorientierten Forschung“. Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Eine der wichtigen Aussagen wird sein, dass wir gerade in diesen turbulenten Zeiten, in denen Lebensmittelverpackungen so massiv unter medialem Beschuss stehen, nicht überstürzt reagieren, sondern klug agieren müssen, um für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen adäquate Lösungen zu finden. Einige mögliche Lösungsansätze werde ich aufzeigen und hoffe, dass möglichst viele Zuhörer daraus einen Nutzen ziehen. 

    Verbraucher betrachten Verpackungen oft als notwendiges Übel. Sie stellen in Ihrem Vortrag ausgewählte Ansätze und Ergebnisse von mehreren Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: nachhaltigere Verpackungsmaterialien zu entwickeln. Welches Forschungsprojekt hat sie persönlich ganz besonders beeindruckt und warum?

    Alle Forschungsprojekte, die ich vorstellen werde, haben ihren gewissen Reiz. Besonders beeindruckt bin ich von der Tatsache, dass es möglich ist, aus Reststoffen- und/oder Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion hochwertige Werkstoffe mit großartiger Funktionalität herzustellen.

    Wie lange müssen wir noch bis zur Markteinführung warten?

    Einige der Prozesse und  Materialien haben bereits einen sehr hohen Technologiereifegrad und könnten damit in naher Zukunft marktverfügbar sein, wohingegen andere Materialien noch einiges an Forschungs- und Entwicklungsarbeit benötigen.

    Warum sind die Biopolymere immer wieder auf der Agenda – wird das nicht alles viel zu teuer?

    In der Tat können Biopolymere nur dann einen echten Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, wenn diese eine hohe Funktionalität aufweisen und zu marktfähigen Preisen produziert werden können. Um dies zu erreichen, ist noch einiges an Arbeit notwendig. Diesen Weg hin zu einer kreislauforientierten Bioökonomie einzuschlagen halte ich für richtig und wichtig.

    Welche Anstrengungen muss die Verpackungsindustrie unternehmen, um dem Plastik-Bashing entgegen zu wirken?

    Sachliche Aufklärungsarbeit leisten und dass nicht alleine!  Alle Akteure der Wertschöpfungskette müssen hier an einem Strang ziehen.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein?

    Kunststoffe werden auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Primärfunktion von Verpackungen leisten. Dabei wird der Anteil an Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen steigen und der Ausbau kreislauffähigerer Konzepte weiter voranschreiten. Kunststoffverpackungen werden also ein Teil der Lösung für den notwendigen Wandel zu einer nachhaltigen und kreislauforientierten Bioökonomie sein.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Schwäbischer Zwiebelrostbraten mit Spätzle und Soße.

    Prof. Dr. Markus Schmid ist ausgebildeter Fleischermeister und Betriebswirt des Handwerks. Er studierte Lebensmitteltechnologie und Food Processing an der Hochschule Fulda und promovierte am Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik der Technischen Universität München. Er arbeitete als Projektmanager am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising. Seit März 2018 ist er Professor an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen in der Fakultät Life Sciences am Standort Sigmaringen. Dort leitet er das Sustainable Packaging Institute SPI.

  • Heike Schwertke über typische Abweichungen in Konformitätserklärungen

    Heike Schwertke über typische Abweichungen in Konformitätserklärungen

    Wie sind Sie beruflich mit gesetzlichen Forderungen hinsichtlich Verpackungen befasst und wie genau befassen Sie sich beruflich mit der Bewertung von Lebensmittelkontaktmaterialien?

    Als Leitung des Bedarfsgegenständelabors der Innoform GmbH unterstütze ich unsere Kunden bei der Konformitätsarbeit sowie der Erstellung von Konformitätserklärungen, berate sie bei der Auswahl der erforderlichen Laborprüfungen oder schule die verantwortlichen Mitarbeiter in Unternehmen hinsichtlich der Bewertung von Lebensmittelkontaktmaterialien. Ein großes Aufgabengebiet ist die Prüfung von Dokumenten (Konformitätserklärung und andere sogenannte „Supporting Documents“ wie Prüfberichte, toxikologische Stellungnahmen zur Einstufung von Stoffen etc.) gemäß den gültigen gesetzlichen Vorgaben für die Bewertung von Materialien und Gegenständen, die für den Kontakt mit Lebensmitteln bestimmt sind.

    Wie sollten die Behörden länderübergreifend kooperieren, um im Gesetzesdschungel mehr Sicherheit und mehr Einheitlichkeit für die Inverkehrbringer zu schaffen?

    Die Harmonisierung der Vorschriften sollte eigentlich auf EU-Ebene durch den Erlass von Einzelmaßnahmen für Gruppen von Materialien und Gegenständen erfolgen. Auf Grund des Mangels an Ressourcen durch die Behörden ist das leider ein sehr langwieriger Prozess; aber auch, da die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten ihre eigenen Interessen vertreten wollen. Eine Beschleunigung wäre wünschenswert und einheitliche EU-Vorschriften würden mehr Rechtssicherheit innerhalb der Lieferkette bringen.

    In dem föderalen System der Bundesrepublik Deutschland unterliegt die Lebensmittelüberwachung den obersten Landesbehörden, die eine mehrstufige Behördenorganisation bis hin zu den lokalen Ämtern der Lebensmittelüberwachung koordinieren. Der Umfang der Überwachungen, die hinsichtlich Verpackungen durchgeführt werden, erscheint mir regional sehr unterschiedlich. Daher wäre eine einheitliche Vorgehensweise und klare Stellungnahmen hinsichtlich der Auslegung der Vorschriften sehr hilfreich. Diese Stellungnahmen müssten auch interessierten Kreisen zugänglich sein, damit eine einheitliche Umsetzung erfolgen kann.

    Welcher Bereich sollte aus Ihrer Sicht vom Gesetzgeber dringend geregelt werden?

    Für die Konformitätsbewertung von Verpackungen gibt es eine Vielzahl an Regelungen, die meiner Meinung nach einerseits zu wenig bekannt sind und andererseits manchmal nur sehr rudimentär umgesetzt werden. Weitere Regelungen führen nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Umsetzung, da gerade kleine Firmen mit der Vielzahl an Anforderungen überfordert sind. Daher wäre eine engmaschigere Aufklärung, z. B. durch die Überwachungsbehörden, sehr hilfreich.

    Natürlich gibt es einige Themen, zu denen ich mir persönlich Einzelmaßnahmen auf EU-Ebene wünschen würde, um zu vermeiden, dass immer mehr einzelstaatliche Regelungen verabschiedet werden, wie z. B. Regelungen für Papier oder Druckfarben.

    Die gesetzlichen Vorgaben werden immer strenger. Welche Konsequenzen kann das für Zulieferer und Hersteller, aber auch für die Verbraucher haben?

    An den gesetzlichen Vorgaben für die Bewertung von Gegenständen und Materialien für den Kontakt mit Lebensmitteln hat sich in den letzten Jahren eigentlich nicht viel Grundsätzliches geändert. Allerdings legt der Handel den Verwendern von Verpackungen zusätzliche Pflichten auf, um unsere Verpackungen „sicherer“ zu machen. Dadurch wird der Aufwand für die Hersteller für die Prüfung und Bewertung der Materialien immer höher.

    Es gibt aber auch immer wieder Vorgaben zum Schutz der Verbraucher, die durch den Druck des Handels schneller umgesetzt werden, wie z. B. die Migration von Mineralölen.

    Wie schätzen Sie grundsätzlich das Risiko nicht gelisteter Substanzen ein?

    Aus nahezu jedem Verpackungsmaterial können Substanzen in ein Lebensmittel migrieren, die nicht absichtlich verwendet werden (NIAS = non-intentionally added substances). Dies sind z. B. Oligomere, aber auch Verunreinigungen und Abbauprodukte der verwendeten Substanzen. Zusätzlich dürfen z. B. bei der Herstellung von Kunststoffen Substanzen verwendet werden, die nicht in der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 gelistet sind, wie z. B. Farbmittel, Lösungsmittel, aber auch Hilfsstoffe bei der Herstellung von Kunststoffen (polymer production aids, PPA) und Polymerisationshilfsmittel (aids to polymerisation), die nur eine Funktion im Herstellungsprozess haben und nicht dazu bestimmt sind, im fertigen Gegenstand noch vorhanden zu sein.

    Da oftmals gar nicht bekannt ist, welche Stoffe neben den gelisteten Stoffen migrieren können, ist das Risiko sehr schwer einschätzbar. Gerade im Bereich der Verunreinigungen und Abbauprodukte sind Stoffe dabei, von denen man nicht ausschließen kann, dass sie genotoxisch sind. Von diesen Substanzen ausgehende mögliche Gesundheitsrisiken im fertigen Material oder Gegenstand sollten vom Hersteller gemäß international anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen der Risikobewertung beurteilt werden.

    Aus meiner Sicht besteht eine große Kluft zwischen dieser gesetzlichen Anforderung zur Bewertung und der Realität, die es zu beseitigen gilt. Um möglichst schnell einheitliche Bewertungen zu erhalten, könnten z. B. die von der Industrie abgegebenen toxikologischen Bewertungen häufiger von den Behörden wie der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) oder dem BfR (Bundesamt für Risikobewertung) überprüft und veröffentlicht werden.

    Wo sehen Sie momentan für Packmittelhersteller besonderen Handlungsbedarf?

    In der Konformitätserklärung für Kunststoffverpackungen muss der Packmittelhersteller unter anderem bestätigen, dass Reaktionszwischenprodukte, Abbau- oder Reaktionsprodukte den einschlägigen Anforderungen der Rahmenverordnung genügen und dass gemäß Artikel 19 der Kunststoff-Verordnung eine Risikobewertung durchgeführt worden ist.

    Insbesondere die Bestimmung von unabsichtlich eingebrachten Substanzen (NIAS) und deren Risikobewertung steckt meiner Meinung nach noch in den Kinderschuhen. Gerade für die vorhersehbaren NIAS, wie z. B. die Oligomere oder die Abbauprodukte von Additiven, sollten sowohl Analysemethoden als auch einheitliche toxikologische Bewertungen vorliegen, damit der Packmittelhersteller am Ende der Herstellkette die gesamte Verpackung ohne hohen Aufwand bewerten kann. Hier ist meiner Meinung nach der größte Handlungsbedarf bei allen Akteuren in der Lieferkette.

    Wie schätzen Sie grundsätzlich die Bedeutung von Grenzwerten, z. B. für spezifische Migrationslimits (SML), ein?

    Grenzwerte sind aus meiner Sicht wichtig für Substanzen, von denen ein Risiko für den Verbraucher ausgeht. Grundsätzlich sind sie hilfreich, um eine einheitliche Bewertung sicherzustellen. Allerdings wäre es wünschenswert, wenn sich die Grenzwerte auf vorhandene toxikologische Risikobewertungen stützten. Leider gibt es auch in den vorhandenen Positivlisten einige Stoffe, deren Grenzwerte historisch bedingt sind. Beschränkungen für sehr flüchtige Monomere, die sich in der Regel bei der Extrusion verflüchtigen, machen aus meiner Sicht weniger Sinn. Da wäre es hilfreicher, Verarbeitungsbedingungen zu definieren, bei denen die Stoffe in der Regel nicht mehr nachweisbar sind, um Kosten für Untersuchungen zu minimieren.

    Da das Risiko nicht nur vom Gefährdungspotenzial, das von einer Substanz ausgeht, abhängig ist, sondern auch von der Exposition (also der Art und dem Ausmaß, in dem Menschen dem Stoff ausgesetzt sind), finde ich unsere Grenzwerte sehr starr. Die Einbeziehung der Exposition in den Rechtsvorschriften ist allerdings sehr schwer, da keine einheitlichen Daten zu den Verzehrgewohnheiten vorliegen, und diese von sehr vielen Faktoren abhängen (Region, Altersgruppe etc.).

    Sie sprechen in Ihrem Vortrag über „Typische Abweichungen in Konformitätserklärungen“. Was sind überhaupt die Gründe für solche Abweichungen und was bewegt Sie besonders in diesem Zusammenhang?

    Aus meiner Sicht haben die Abweichungen ganz unterschiedliche Ursachen. Oftmals hängen sie mit fehlenden Detailkenntnissen zusammen, aber auch mit mangelnder Kommunikation innerhalb der Lieferkette. Schwierigkeiten ergeben sich auch immer wieder durch den Umgang mit vertraulichen Informationen.

    Durch meinen Vortrag möchte ich die Teilnehmer für häufig auftretende Probleme sensibilisieren, damit in Zukunft die ein oder andere Nachfrage vermieden wird.

    Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben?

    Im Sommer genieße ich Bewegung im Freien, wie z. B. beim Inline-Skaten, Wandern oder Radfahren. Eine weitere große Leidenschaft sind Reisen, durch die ich einige andere Kulturkreise kennenlernen durfte, beeindruckende Kulturschätze besichtigt und überwältigende Landschaften erwandert habe. Durch die eigene Organisation vor Ort bin ich oftmals in Kontakt mit der ortsansässigen Bevölkerung gekommen. Diese Begegnungen führen immer wieder dazu, die eigene Lebensweise erneut zu bewerten.

  • Saskia Both über Aufgaben, Rechte und Pflichten einer Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachungsbehörde

    Saskia Both über Aufgaben, Rechte und Pflichten einer Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachungsbehörde

    Wie sind Sie beruflich mit gesetzlichen Forderungen hinsichtlich Verpackungen befasst und wie genau befassen Sie sich beruflich mit der Bewertung von Lebensmittelkontaktmaterialien?

    Als Vertreterin der amtlichen Lebensmittelüberwachung prüfe ich in meiner Funktion als Sachverständige und Laborleiterin für Bedarfsgegenstände am saarländischen Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.

    Neben der Untersuchung und Beurteilung von amtlich entnommenen Proben spielen zunehmend auch die Prüfung von Dokumenten (Konformitätserklärung, Supporting Documents) und Betriebskontrollen bei Herstellern, aber auch bei Verwendern von Lebensmittelkontaktmaterialien eine immer größere Rolle.

    Sie referieren über Konformitätserklärung, GMP & Co. Was erwartet die Behörde? Was bewegt Sie besonders in diesem Zusammenhang?

    In diesem Zusammenhang bewegt mich die Tatsache, dass leider oftmals Theorie und Praxis noch weit auseinanderliegen und gerade beim Thema GMP die vom Gesetzgeber geforderte Stufenverantwortung und erforderliche Kommunikation innerhalb der Wertschöpfungskette nicht immer ganz optimal ablaufen. Da gibt es auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf.

    Die gesetzlichen Vorschriften für verwendete Lebensmittelkontaktmaterialien werden besonders im Bereich der Kunststoffverpackungen mit Lebensmittelkontakt immer strenger. Was sind die Hauptprobleme, mit denen die Verpackungsindustrie zu kämpfen hat und die Sie aufdecken?

    Wir sehen immer noch, dass die „Supporting Documentation“ an vielen Stellen zu wünschen übrig lässt, was sich oftmals durch unzureichende Kommunikation erklären lässt. Ebenso tun sich immer noch viele mit der NIAS-Thematik schwer.  Wir finden aber auch immer mal wieder Auffälligkeiten hinsichtlich der sensorischen Eignung, da dem Thema „Sensorik von Verpackungsmaterialien“ nicht immer die nötige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Weiterhin ist beim formalen Punkt der Konformitätserklärung sowie bei der Weitergabe der Konformitätserklärung die Beanstandungsquote nach wie vor recht hoch.

    Welche Konsequenzen können immer strengere gesetzliche Vorgaben für Zulieferer und Hersteller, aber auch für die Verbraucher haben?

    Eigentlich sollen strengere gesetzliche Vorgaben  am Ende zu sichereren Produkten führen. Aber nicht immer werden die Anforderungen dadurch übersichtlicher. Zudem wird es durch die steigenden Anforderungen und die zunehmende Komplexität gerade für kleinere und mittlere Unternehmen immer schwieriger, die Vorgaben entsprechend umzusetzen und einzuhalten.

    Welcher Bereich sollte aus Ihrer Sicht vom Gesetzgeber dringend geregelt werden?

    Da würde es einige geben, aber insbesondere wäre es wünschenswert, endlich eine gesetzliche und EU-einheitliche Regelung für Papiere und Pappen im Lebensmittelkontakt zu haben, ebenso wie eine harmonisierte Druckfarben-Regelung.

    Wie schätzen Sie grundsätzlich das Risiko nicht gelisteter Substanzen sowie die Bedeutung von Grenzwerten, z. B. für spezifische Migrationslimits (SML), ein?

    Nicht gelistete Substanzen zu bewerten stellt sowohl Unternehmen als auch Behörden immer wieder vor Herausforderungen. Insofern erleichtert natürlich eine vorhandene Risikobewertung und ein daraus abgeleiteter SML-Wert die Bewertung eines Stoffübergangs. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Risikobewertung und der daraus abgeleitete Grenzwert den aktuellen Anforderungen genügt. Dies ist derzeit leider nicht bei allen festgelegten Grenzwerten im Bereich der Lebensmittelkontaktmaterialien der Fall.

    Wo sehen Sie momentan für Packmittelhersteller besonderen Handlungsbedarf?

    Ich sehe nach wie vor in der Kommunikation besonderen Handlungsbedarf, und zwar  in beide Richtungen der Wertschöpfungskette, aber auch mit Laboren, Behörden sowie oftmals auch betriebsintern.

    Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben?

    Reisen, Lesen, Kochen

    Saskia Both ist staatl. gepr. Dipl.-Lebensmittelchemikerin und seit 2008 Laborleiterin für den Bereich Bedarfsgegenstände am saarländischen Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) in Saarbrücken. Sie arbeitet in verschiedenen Arbeitsgruppen auf Länderebene mit, beispielsweise ALS (Arbeitskreis Lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder), § 64 AG Bedarfsgegenstände und ist Mitglied der Bedarfsgegenständekommission des BfR.

  • Fakten rund um Kunststoffverpackungen

    Fakten rund um Kunststoffverpackungen

    PlasticsEurope und die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) engagieren sich mit einem Aufklärungs-Newsroom, wie sie es nennen, unter:
    https://newsroom.kunststoffverpackungen.de/ .

    Neben Neuigkeiten aus dem “eigenen Stall” werden auch interessante, faktenbasierte Sendungen aus Funk und Fernsehen sowie Tagespresse verlinkt und ggf. kommentiert.

    Wenn auch Sie sich für Fakten rund um Plastik interessieren, klicken Sie doch einmal auf den Link.

  • Dr. Gottfried Weyhe über PE-Siegelschichten im Aufbruch – Neustart des Bewährten

    Dr. Gottfried Weyhe über PE-Siegelschichten im Aufbruch – Neustart des Bewährten

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

    Tatsächlich ist das Inno-Meeting seit vielen Jahren Quelle für Anregungen und natürlich auch für die Pflege alter sowie Gewinnung neuer Kontakte. Hier einen aktiven Beitrag zu leisten, ist für mich schon eine besondere Herausforderung und zugleich Türöffner für weitere interessante Gespräche und Kontakte.

    Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

    Das sind neues unkonventionelles Denken und neue Ansätze auf Basis alter Erfahrungen. Für die Themen der Zukunft sind neue Ideen und Allianzen jenseits gewohnter Lieferketten gefragt. Das ist unheimlich spannend.

    Ihr Thema lautet “Neustart des Bewährten – PE-Siegelschichten im Aufbruch”. Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    PE-Siegelschichten sind altbewährt und aus der flexiblen Verpackung nicht wegzudenken. In der Vergangenheit sind die Anforderungen an solche Folien immer weiter gestiegen (z. B. Maschinengeschwindigkeit). Anscheinend gab es aber seit vielen Jahren nicht wirklich Neuigkeiten. Das ist aber nicht richtig, denn es gab hier Entwicklungen, die es nun auch ermöglichen, den neuen Anforderungen zu entsprechen. Im Vortrag möchte ich anhand einiger Beispiele versuchen, den weiten Bogen von den Trends und Herausforderungen zu diesen Möglichkeiten zu spannen.

    Polyethylen-Siegelschichten kommen dem Flexpacker erst einmal als alter Hut daher, ja wenn nicht sogar als Voraussetzung für flexible Verpackungen. Sehen Sie hier konkreten Handlungsbedarf, weil bewährte Systeme eben auch in die Jahre kommen, oder wie begründen Sie den Aufruf zum Neustart des Bewährten?

    Es sind in den letzten Jahren neue PE-Materialien entwickelt worden, die den gestiegenen Anforderungen an Siegelschichten besser gerecht werden können. Auch die analytischen Methoden haben sich rasant entwickelt, so dass man z. B. Siegelprozesse besser verstehen und optimieren kann. PE ist sehr gut recyclebar. Neue Rohstoffe,  Technologien und Analysen ermöglichen es sicherlich, neue Verpackungsmaterialien zu entwickeln, in denen diese Karte zusätzlich zu den Siegeleigenschaften ausgespielt werden kann.

    Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

    Wir müssen auf jeden Fall umdenken. Ich sehe das als Chance und Entwicklungstreiber. Es ist allerdings noch nicht ganz klar, in welche Richtung(en) die Reise geht. Aber genau das ist spannend. Natürlich gibt es dabei wirtschaftliche Risiken, die sicher noch nicht abschätzbar sind. Ein schönes Bespiel für solche Entwicklungen ist für mich das Verbot der Glühlampe: Halogenbeleuchtung war eine Sackgasse, Energiesparlampen hatten viele Fragezeichen und heute haben wir eine LED-Technik mit vor einigen Jahren noch undenkbaren Möglichkeiten, an die damals kaum jemand gedacht hat.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

    Das Rad zurückdrehen ist keine Lösung. Die Kunststoffverpackung wird weiter eine Zukunft haben, aber eben mit intelligenteren, nachhaltigeren und ressourcenschonenderen Lösungen.
    Das Rad muss dabei insoweit teilweise zurückgedreht werden, dass man sich von liebgewordenen, aber für die Funktionalität nicht essentiellen Eigenschaften von Verpackungen trennen muss. Vielleicht ist ja z. B. ein Hochglanzkonterdruck nicht für jede Verpackung zwingend notwendig.
    Wir sind auf die Herstellung hochwertiger Polyolefin-Folien spezialisiert. Wir arbeiten primär daran, die Stärken dieses Materials in intelligentere Verpackungen einzubringen.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

    Mich begeistert Kultur und Geschichte im weitesten Sinne. Im Raum Halle-Leipzig, wo ich wohne,  gibt es davon reichlich, was ich mit meiner Familie dankbar nutze. Dass ich von meiner kleinen Enkeltochter begeistert bin,  muss ich sicher nicht extra erwähnen.

    Dr. rer. nat. Gottfried Weyhe studierte von 1980 – 1985 Physik an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale. Nach dem Berufseinstieg bei Carl Zeiss Jena sammelte er 1987 – 1992 in den Leuna-Werken erste Erfahrungen in den Bereichen Polymerphysik und -analytik. 1992 – 1998 begann er in der schwierigen Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung  seine Tätigkeit als Anwendungstechniker in der Gesellschaft für Analytik und Atomspektroskopische Messtechnik mbH. Schwerpunkte waren hier Verfahrensentwicklung, Analysengerätebau und Umweltanalytik. Durch die nebenberufliche Fortführung der Arbeiten an der Dissertation zu Struktur-Eigenschafts-Beziehungen von PA-6 riss der Kontakt zur Polymerphysik und Kunststofftechnik auch während dieser Phase nie ganz ab. Die Promotion erfolgte 1995 an der Universität Rostock.

    Seit 1998 ist er in der POLIFILM EXTRUSION GmbH (früher: ORBITA-FILM GmbH) tätig, zunächst als Mitarbeiter im Bereich Entwicklung/Anwendungstechnik mit Schwerpunkt PE-Kaschierfolien als Siegelschicht für flexible Verpackungen, zuletzt als Teamleiter Anwendungstechnik im Geschäftsbereich Technische Folien.

    Am liebsten beschäftigt er sich mit Kaschierfolien für flexible Verpackungen und der anwendungstechnischen Kundenbetreuung sowie der Problemlösung und Fehlersuche.

  • Benedikt Kauertz über aktuelle Herausforderungen für Lebensmittel-Verpackungen aus Kunststoff

    Benedikt Kauertz über aktuelle Herausforderungen für Lebensmittel-Verpackungen aus Kunststoff

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

    Ich möchte den Blick der Teilnehmer darauf lenken, dass Ökobilanzen ein wichtiger Baustein in der Entscheidungsfindung sein können. Manchmal sind die Ergebnisse überraschend oder laufen der „landläufigen“ Meinung entgegen. Dann wird es spannend und dann lohnt der Einstieg in die Diskussion.

    Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

    Insbesondere Kunststoffverpackungen brauchen einen Neustart, was die Thematik Kreislaufführung angeht. Es geht m.E. vor allem darum, ein Bewusstsein für Kreislaufführung bei alle Akteuren in der Wertschöpfungskette herzustellen. Kreislaufführung ist kein exklusives Thema der Hersteller und Recycler. Auch Handel und Konsument haben da ihre Anteile und die Politik sollte sich lösungsorientiert einbringen und keine symbolhaften Verbote diskutieren.

    Ihr Thema lautet “Aktuelle Herausforderungen für Lebensmittel-Verpackungen aus Kunststoff”. Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Im Moment ist das Klima für Kunststoff-Verpackungen nicht leicht. Im Vortrag möchte ich vor allem beleuchten, wie die Alternativen zu bewerten sind. Auch möchte ich zeigen, wie groß der Einfluss des Recyclings auf die Gesamtwertung ist und welche aktuellen Herausforderungen für Lebensmittel-Verpackungen aus Kunststoff sich durch die neuen bzw. geplanten gesetzlichen Regelungen auf nationaler und internationaler Ebene ergeben.

    Verpackungen werden öffentlich kritisiert und sind sogar verpönt. Was zeigen Ihre wissenschaftlichen Betrachtungen im Hinblick auf Flexpack für Lebensmittel hinsichtlich Nachhaltigkeit sowie Sinn und Unsinn?

    Sinn oder Unsinn ist kein Bewertungsmaßstab der Ökobilanz. Wir sehen in unseren Studien oft, dass eine strikte Fokussierung der Diskussion auf Recyclingfähigkeit und klimarelevante Emissionen bisweilen zu seltsamen Entscheidungen führt.

    Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

    Wenn sie leichte Kunststoffverpackungen bspw. durch Glas-Einwegverpackungen ersetzten, werden sie der Umwelt auf lange Sicht nicht helfen – aber das ist eigentlich ein schon lange bekanntes Ergebnis.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

    Wir bewerten ja nur Verpackungssysteme, die entweder im Markt sind oder deren Entwicklung schon recht konkret ist. Ich denke, dass in einigen Bereichen eine Refokussierung nötig sein kann, aber eine Rolle rückwärts oder Räder zurückdrehen: eher nicht…

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

    Vor allen Dingen meine Familie. Wer sich bemüht, die Fragen seiner Kinder ernst zu nehmen und zu beantworten, schärft – so habe ich das festgestellt – auch seine Argumentation im beruflichen Kontext.

    Benedikt Kauertz studierte von 2000-2006 Raum- und Umweltplanung an der technischen Universität Kaiserslautern. Seit 2006  ist er als Themenleiter für Umweltbewertung komplexter Systeme am ifeu tätig. Er beschäftigt sich mit Umweltbewertung von Verpackungen und Energiesystemen und der Getränkeverpackungsökobilanzierung sowie der stofflichen Nutzung von Biomasse (Biokunststoffe). Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Strategische Umweltprüfung (SUP) und Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sowie die Ausbreitungsrechnung nach TA Luft (Austal 2000 Modell). Zusätzlich beschäftigt er sich mit dem Critical review nach ISO 14040/44.

     

  • Carolina Schweig begreift Design für Recycling als Geschäftsidee

    Carolina Schweig begreift Design für Recycling als Geschäftsidee

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

    Ich verstehe mich/uns als Inputgeber. Wir arbeiten für Markenartikler und den Handel und stellen immer wieder fest, dass viele Themen im Bereich Verpackung und Nachhaltigkeit weiße Flächen auf der Landkarte sind.

    Das ist schade, denn wir bräuchten viel mehr Lösungen und Vorarbeit, um die Bedürfnisse/Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen.

    Ich erhoffe mir, dass die Anregungen aufgenommen und in Projekte umgesetzt werden, damit wir einfach neue innovative Lösungen für Verpackungen zur Auswahl und zum Einsatz haben werden.

    Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

    Als wir das Thema hörten und bezüglich eines Vortrages angesprochen wurden, dachten wir an Paradigmenwechsel, neue Denkansätze, neue Produktlösungen – so haben wir dann auch unseren Vortrag konzipiert.

    Ihr Thema lautet “Design für Recycling als Geschäftsidee begreifen”. Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Wir werden aus unserem Standpunkt heraus aufzeigen, wo es überall in den Wertstoffzyklen Themen gibt, die analysiert, bearbeitet und gelöst werden müssen. Wir wollen unseren Zuhörern gern Anregungen geben, um eigene Lösungen dazu zu erarbeiten, zu investieren und die Lösungen marktfähig zu machen.

    Nachhaltiges Verpackungsdesign stellt maximalen Erfolg bei der Verwertung sicher. Welche Parameter sollten grundsätzlich bei einem nachhaltigen Verpackungsdesign diesbezüglich beachtet werden und warum?

    Maximaler Erfolg, schön wäre es. Ich denke, wir können aktuell froh sein, wenn wir die von der EU vorgegebenen Recyclingquoten erreichen. Und wenn wir es dann noch schaffen, die meisten „Baustellen“ zu identifizieren, an denen noch gearbeitet werden muss (siehe mein Vortrag), können wir uns auf die Schulter klopfen. Über maximalen Erfolg können wir in ein paar Jahren philosophieren.

    Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

    Aktuell stehen wir durch das allgemeine Verständnis eines Design for Recyclings vor der Situation, dass wir Verpackungskonzepte mit geringerem Umweltimpakt teilweise durch Verpackungen mit höherem Umweltimpakt ersetzen, um die aktuelle Recyclingfähigkeit zu erreichen.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

    Wie definieren Sie Kunststoffverpackungen? Gehören Bio-Kunststoffe zu Kunststoffen oder nicht? Wir arbeiten an sehr unterschiedlichen Systemen und Konzepten mit unterschiedlichen Rohstoffen. Es macht keinen Sinn, Materialien auszugrenzen; zielführender ist es, Materialien optimal zu nutzen und all seine Funktionalitäten zu aktivieren – passgenau.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

    Ich mache gern Outdoor-Sport, habe einen großen Freundeskreis, den ich intensiv genieße, und ich lese gern. Eines meiner Herzensprojekte ist die „Mädchenarbeit“: Mädchen und junge Frauen für Physik und Chemie (= Naturwissenschaften) zu begeistern – an Schulen, im Umfeld …

    Carolina Schweig entdeckte bereits während ihres Studiums der Papier- und Kunststoffverarbeitung in München den Facettenreichtum der Verpackungstechnik für sich. Der Background von Frau Schweig umfasst mittlerweile gut 25 Jahre Verpackung in Deutschland, Europa und Übersee.

    Praktische Erfahrung konnte sie durch ihre Tätigkeiten im Verpackungsmanagement und der Supply Chain bei Beiersdorf AG, Colgate Palmolive, Van Houten (Jacobs Holding) und Alegro = Pepsico Food sammeln.

    Anfang 1997 gründete sie die Verpackungsberatung C.E. Schweig in Mexico. Ursprünglich ins Leben gerufen, um Unilever México lieferantenunabhängig und neutral in der Verpackungsentwicklung und -optimierung zu unterstützen, weitete sich das Tätigkeitsfeld schnell aus. Nach Aufträgen und Arbeiten in Mexiko, Mittelamerika und den USA hat sich Frau Schweig mit ihrer Firma im Herbst 2000 vor den Toren Hamburgs niedergelassen, um von dort aus Kunden im gesamten Bundesgebiet und der Schweiz und Österreich kompetent in allen Verpackungsfragen zu beraten.