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  • SilverPack Award 2018: Die Preisträger stehen fest!

    SilverPack Award 2018: Die Preisträger stehen fest!

    Alljährlich würdigt der SilverPack Award „Höfliche Verpackung“ Verpackungen, die in umfassender Weise als höflich bezeichnet werden können. Sei es, dass sie dem Verbraucher den Umgang mit der Verpackung wesentlich erleichtern, weil sie leicht zu öffnen, zu verschließen, komfortabel zu tragen etc. sind; oder sei es, weil sie leicht zu recyceln und zu entsorgen sind und bei ihrer Herstellung nachwachsende Rohstoffe verwendet werden; nicht zuletzt, weil höfliche Verpackungen ihren Inhalt respektieren, der aus wertvollen Rohstoffen besteht, und sie das Füllgut – und ganz besonders Lebensmittel – bei Transport und Lagerung perfekt schützen; und nicht zu vergessen, weil der Inhalt einfach und vollständig zu entnehmen ist.

    Die Preisverleihung fand dieses Jahr am 27. Februar 2018 im Rahmen des 9. FFI FORUM „RICHTIG VERPACKT!“ in Berlin statt. Ausgezeichnet wurden Henry Buschle, (LIEBE DEINE WELT Marketing GmbH),  Dr. Michael Pankow (ratsch! GmbH), Josef Ferber (Hochland Deutschland GmbH) sowie Matthias Bauer & Rolf Schneeweiss (Druckerei Bauer GmbH).

    Zwei neuartige Verpackungen dürfen das Label “Höfliche Verpackung” in Gold tragen:

    ONE UP der rlc packaging ist eine Verpackung – z. B. für Tabletten, Bonbons, Kaugummis – deren Inhalt durch einfaches Auf- und Abschieben eines Innenteils einzeln entnommen werden kann. Mit minimalem Kraftaufwand und geringer Fingerfertigkeit und mit Spaß, weil der Inhalt wie von Zauberhand erscheint. ONE UP ist eine Verpackungslösung, die höflich zum Inhalt, zur Umwelt und zum Verbraucher ist. Und zusätzlich ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Auch das ist höflich. ONE UP wird deshalb mit dem SilverPack 2018 in Gold ausgezeichnet. Alle Produkte und Marken, die diese Verpackung nutzen, dürfen das Label „Höfliche Verpackung“ bzw. „Polite Packaging“ verwenden.

    Die Druckerei Bauer wurde für eine Faltschachtel für Arzneimittel ausgezeichnet, die durch eine Fülle von nutzerfreundlichen Details besticht. Bei der Entwicklung hat man insbesondere an ältere Verbraucher gedacht. Die in den Deckel integrierte Lupe kann direkt helfen, um Verpackungsaufschrift und Beipackzettel zu lesen. Als Zweitnutzen kann man sie auch von der Verpackung abtrennen und anderweitig nutzen. Diese Trennung ist auch sinnvoll für das korrekte Recycling der Kunststofflupe.

    Und hier sind die Silber-Preisträger:

    Die Frischhaltefolie ratsch! bietet ein höfliches Konzept zur Verpackung von Frischhaltefolien, das den Anwender in den Mittelpunkt stellt und darüber hinaus auch noch Ressourcen schont. Mittels eines Folienschneiders, der auf die Kante des Kartons gesetzt wird, kann man die Folie blitzschnell, sauber und ohne Verletzungsgefahr schneiden. Verklebte oder zerknüllte Folie, die man schon vor dem Gebrauch wegwerfen muss, gibt es bei diesem Verpackungskonzept nicht. Der eingesetzte Rohstoff wird in vollem Masse genutzt, der Verbraucher muss keinen Ausschuss bezahlen. ratsch! ist damit die erste Frischhaltefolie in einer „Höflichen Verpackung“.

    Die Schmelzkäsescheiben in der Faltschachtel, entwickelt von der Hochland Deutschland GmbH in Lindenberg, wurden mit Silber ausgezeichnet, da der Öffnungsmechanismus gut zu erkennen und selbsterklärend ist. Die Folie zeichnet sich durch eine angenehme Haptik aus, die Käsescheiben sind in der wiederverschließbaren Faltschachtel gut geschützt und können sich nicht verformen. Die umweltfreundliche Faltschachtel ersetzt die bei Schmelzkäse gewohnte Schlauchverpackung aus Kunststoff. Außerdem kann auf eine Schutzbegasung verzichtet werden, da die Siegelqualität der Einzelscheiben verbessert wurde und die Faltschachtel den Käse vor Licht schützt. Bei den bisherigen Verpackungsvarianten werden je Packung 0,1 Liter Schutzgas benötigt, das ist ein Gemisch aus 80% CO2 (Kohlendioxid) und 20% N2 (Stickstoff).

    Die französische Brauerei Kronenbourg wurde mit Silber ausgezeichnet, da der für ihr Trendgetränk “Tourtel Twist” verwendete Verschluss Maxi Crown des schwedischen Herstellers Maxi Crown Sealing Machines AB dem Verbraucher hohe Convenience beim Öffnen bietet und eine hohe Produktsicherheit garantiert: Der Verschluss ersetzt den üblichen Kronkorken und lässt sich ohne Flaschenöffner mittels eines speziellen Hebelmechanismus mit geringem Kraftaufwand öffnen. Darüber hinaus ist er absolut verletzungssicher, weil er auf scharfkantige Teile verzichtet. Außerdem garantiert der Verschluss die Unversehrtheit des Flascheninhalts, da er nicht wieder auf die Flasche aufgesetzt werden kann, wenn er einmal geöffnet wurde.

     

    Bewerbungen für den Silverpack Award 2019 können jetzt schon eingereicht werden. Einsendeschluss ist Freitag, der 7. Dezember 2018 (Poststempel).

     

     

     

  • Peter Niedersüß über umwelt- und umfeldgerechte Verpackungen

    Peter Niedersüß über umwelt- und umfeldgerechte Verpackungen

    Peter Niedersüss absolvierte 1990 die Höhere Technische Bundeslehranstalt für Maschinenbau und 2012 das Ergänzungsstudium Wirtschaft an der Hamburger Fern-Hochschule. Er begann 1990 in der Entwicklungsabteilung bei Borealis (damals PCD) als Entwickler für PE- und PP-Folienprodukte. Das Tätigkeitsfeld umfasst seither den technischen Service für PP-Cast- und Blasfolie sowie Produkt- und Anwendungsentwicklung im Bereich monoaxial orientierter Folien. Derzeit ist Peter Niedersüss im Bereich Marketing als Application Marketing Manager für den Bereich PP-Castfolie und BOPP Heatseal zuständig.

    Die Tagungsüberschrift: Umwelt- und umfeldgerechte Kunststoffverpackungen beschreibt den Spannungsbogen zwischen Marketing-, Konsumenten- und Umweltanforderungen. Wie sehen Sie insgesamt, abgesehen von Ihrem Vortragsthema, die Rolle der Verpackung im gesellschaftlichen Umfeld? Verpacken wir richtig?

    Die Verpackung hat schon immer eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Gesellschaft gespielt, man denke an die Ausbreitung der Menschheit, die durch den Transport von Wasser und Nahrung in geeigneten Gefäßen, z. B. aus Ton, ermöglicht wurde. Heute werden beispielsweise Fertiggerichte in robuste, flexible Beutel verpackt und Konsumenten, z. B. in Singlehaushalten, angeboten. Wurst oder Käse ist vielfach in Scheiben geschnitten und in Barriere-Verpackungen eingeschweißt und übersteht damit längere Transportwege und Lagerung, ohne zu verderben. Das bringt viele Vorteile für die Gesellschaft, weil immer mehr Nahrungsmittel jederzeit an nahezu jedem Ort bereitgestellt werden können und auch weniger Zeit für die Zubereitung von Essen aufgewendet werden muss. Wir verpacken in dieser Hinsicht nicht falsch, aber damit wir nicht im Verpackungsmüll versinken, muss uns bewusst werden, dass Verpackung wichtig ist und auch nach Gebrauch einen wertvollen Rohstoff darstellt.

    Mit Ihrem Thema “Mono-Material-Standbeutel – ein echtes Kreislaufwirtschaftskonzept” leisten Sie einen inhaltlich sehr gut passenden Beitrag. Was genau werden Ihre Kernaussagen sein?

    Der Standbeutel ist  eine sehr effiziente und ressourcenschonende Verpackung, die eine immer größere Rolle als Stoffstrom in der Kreislaufwirtschaft spielen wird. Als Mono-Material wird eine höhere Rücklaufquote und eine bessere Wertschöpfung erreichbar sein.

    Wie genau hilft eine Mono-Materialverpackung im Hinblick auf eine verbesserte Nachhaltigkeit?

    Die Mono-Materialverpackung ist in Müllsammel- und sortieranlagen leichter zu klassifizieren; damit kann eine höhere Recyclingrate erzielt werden. Durch das Vermeiden von Kombinationen unverträglicher Materialien ist hinterher ein geringerer Aufwand beim Auftrennen notwendig bzw. werden Querkontaminationen vermieden und damit die Qualität des Rezyklates erhöht. Damit können wiederum höherwertigere Anwendungen als bisher bedient werden sowie der Anteil an Rezyklat in den verschiedenen Anwendungen erhöht werden.

    Medien und auch die öffentliche Meinung tendieren in jüngerer Vergangenheit eher zu Negativ-Darstellungen von Verpackungen insgesamt. Neben Umweltrisiken werden auch immer wieder Gesundheitsrisiken bemängelt. Wie schätzen Sie das Aufwand-Nutzen-Verhältnis von Verpackungen allgemein und von Kunststoffverpackungen insbesondere ein?

    Der Aufwand für die Verpackung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Meiner Ansicht nach ist das Verhältnis zum Nutzen immer noch gering, weil der Nutzen der Verpackung sehr hoch ist. Leider wird auf den großen Nutzen und die Bedeutung der Verpackung in der öffentlichen Meinung nicht eingegangen. Die Kunststoffverpackung – vor allem die flexible – hat sicherlich ein noch geringeres Aufwand-zu-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zu anderen Packstoffen aufgrund der sehr geringen Kosten bei gleichzeitig sehr vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und hervorragenden Eigenschaften.

    Eine offene und sachliche Diskussion über Risiken für die Umwelt oder Gesundheit sollte immer stattfinden, das ermöglicht uns auch, besser zu werden.

    Folienverpackungen werden als Minimalverpackung bezeichnet. Doch in einem Punkt sind sich viele einig – das Recycling ist schwierig und belastet die Ökobilanz der Folie. Wie schätzen Sie diesen Nachteil im Vergleich zu Mehrweg- oder Pfandsystemen ein, wie es uns die Flaschenindustrie vormacht?

    Die Ökobilanz der Folienverpackung ist mit und ohne Recycling besser im Vergleich zu starrer Verpackung, wenn man sich Studien, z. B. von Flexible Packaging Europe, ansieht. Dennoch ist eine deutlich höhere Rücklaufquote bei flexibler Verpackung das Ziel und hier kann sich ein Anreiz bzw. ein Pfandsystem für Folienverpackungen positiv auswirken.

    Achten Sie auf eine optimale Verpackung, wenn Sie privat einkaufen? Wählen Sie Produkte bewusst oder unbewusst nach der Verpackung und nicht nur nach dem Inhalt aus? Und wie wichtig stufen Sie als Verbraucher und Fachmann das Image eines Packmittels im Vergleich zu alternativen Packmitteln ein?

    Durchaus. Vor allem ist mir wichtig, dass ich beim Entsorgen der Verpackung unterschiedliche Materialien leicht trennen kann, z. B. Papier von Kunststoff. Allerdings hat bei mir die Qualität und Nachhaltigkeit des Inhalts die höhere Priorität. Das Image der Verpackung – speziell der Kunststoffverpackung – spielt insofern eine bedeutende Rolle, als Verbraucher durchaus Druck, z. B. auf den Handel, ausüben können. Das – meiner Meinung nach unberechtigt – schlechte Image des Kunststoffs kann dann dazu führen, dass alternative Packmittel mit schlechterer Ökobilanz, aber besserem Image als Kunststoff, verwendet werden.

    Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was begeistert Sie außerhalb Ihres Berufes?

    Ein schöner Skitag mit meiner Familie, ein spannendes Eishockeyspiel live sehen (bei dem die Mannschaft aus Linz gewinnt), gute Bücher lesen, u.v.m.…