Schlagwort: Mindesthaltbarkeit

  • Christoph Zerwas über das Messen von Barriere bei Verpackungen

    Christoph Zerwas über das Messen von Barriere bei Verpackungen

    Der Themenschwerpunkt bei der diesjährigen Barriere-Verbundfolien-Tagung liegt auf einfach, optimal und recycelfähig. Ist das Ihrer Meinung nach überhaupt möglich?

    Ja, allerdings sind die drei Eigenschaften relativ und wenig aussagekräftig.

    Welchen Schwierigkeiten sehen sich Verpackungshersteller gegenüber?

    Im Kern geht es um den Spagat, wirtschaftlich erfolgreich sein, ohne unser aller Lebensgrundlage zu beschädigen oder gar zu zerstören.

    Mit welchen unerwünschten Konsequenzen müssen Verpackungsherstellerbei der Verwirklichung dieser Forderungen rechnen?

    Wer den Spagat schafft, hat nichts zu befürchten. Wer ihn nicht schafft, wird zunehmend in Schwierigkeiten geraten.

    Die Tagung Barriere-Verbundfolien findet im zweijährigen Zyklus statt. Was waren Ihrer Meinung nach die größten Fortschritte in der Entwicklung innerhalb der letzten zwei Jahre? Können Sie Anwendungsbeispiele nennen?

    Der größte Fortschritt in den letzten Jahren war meiner Meinung nach, dass die Verpackungsbranche ernsthaft begonnen hat, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander zu setzen.

    Wo sehen Sie in naher Zukunft bahnbrechende Veränderungen im Barrierefolienbereich insgesamt und bezogen auf Barriere im Speziellen?

    Wirklich Bahnbrechendes sehe ich für die nächsten Jahre nicht.

    Ihr Thema lautet „Barriere von Verpackungen – Wenn möglich, messen“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Die Kernaussage meines Vortrags wird sein, dass man die Gas- und Dampfbarriere von Verpackungen messen und die Schwachstellen bei der Herstellung nicht unterschätzen sollte. Dadurch können falsche Barrierequalitäten und damit falsch abgeschätzte Haltbarkeiten vermieden und der Materialeinsatz reduziert werden.

    Ihre Permeationsmessgeräte sind weltweit Standard. Noch immer appellieren Sie daran, besser messen als rechnen. Wodurch stützt sich dieser Appell?

    In unserer täglichen Arbeit erleben wir immer wieder, dass Hersteller die Barriere ihrer Verpackungen zu oberflächlich bestimmen, indem sie z. B. dem Datenblatt ihres Folienlieferanten die Barrierequalität der Folie entnehmen und damit zusammen mit der Oberfläche der Verpackung deren Barriere berechnen. Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, dass Formungsprozesse, Erhitzung u. a. die Barriere schwächen können, wodurch die tatsächliche Barriere schlechter ist als die berechnete. Demzufolge kann die tatsächliche Mindesthaltbarkeit kürzer sein als die berechnete.

    Bei welchen Verpackungen wird es Ihrer Meinung nach mit der Barriere übertrieben und warum?

    Mir ist kein Fall bekannt, aber bei hochwertigen Produkten halte ich es für vorstellbar, dass Verpacker nach dem Motto “Viel hilft viel” auf Nummer sicher gehen möchten.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft (Barriere-)Verbundfolien ein?

    Sehr gut.

    Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Koblenz und Anstellungen bei Honeywell Paper Machine Automation Center sowie Klein & Partner Ingenieurgesellschaft trat Herr Zerwas 2004 als Produktmanager der Paul Lippke Handels-GmbH in Neuwied bei.
    Heute befasst er sich bei dem inzwischen zu MOCON GmbH umbenannten Unternehmen als Area Sales Manager Europe mit dem europaweiten Vertrieb der MOCON-Permeationsmessgeräte.

  • Ralf Seitter zur Dichtheitsprüfung

    Ralf Seitter zur Dichtheitsprüfung

    Ralf Seitter ist seit 2002 Geschäftsführer der MRS Seitter GmbH. Er hat tiefgreifende Erfahrung im Vertrieb, Service und in der Kalibrierung von Messgeräten für Forschung und Qualitätssicherung. Die Entwicklung spezieller Applikationen zur Permeationsprüfung, Verpackungsprüfung, mechanische Papier- und Folienprüfungen und Wasserdampfdurchlässigkeit sowie die Bewertung des Erscheinungsbildes von Oberflächen und Messgeräte für Lacke und Farben gehören zu seinen Kernkompetenzen.

    Am liebsten beschäftigt er sich mit der Bestimmng der Wasserdampfdurchlässigkeit von Baustoffen (auf PE- und PP-Folien) und von Textilien.

    Was hat Sie bewogen, der Einladung von Innoform zu folgen?

    Ich bin in regelmäßigem losen Kontakt mit Herrn Schröder – wenn man mit kreativen Köpfen ab und an telefoniert, dann kommt auch ab und an ein Vorschlag zu einem Vortrag dabei heraus.

    Multilayer ist der Themenschwerpunkt, den das SKZ und Innoform gelegt haben. Was wird Ihre Kernaussage dazu im Rahmen der Tagung sein?

    Multilayer ist nicht mein perönlicher Schwerpunkt, sondern wie man verschiedene Parameter dieses Werkstoffes prüft. Aber generell ist für mich Verpackung nicht böse.

    Sie referieren über “Leckprüfung – Stand der Technik und der Normung”. Worauf sollte man aus Ihrer Sicht bei der Wahl eines Dichtheitsprüfsystems speziell für Siegelnähte achten?

    Ich denke, das Gerät sollte auf die Verpackung abgestimmt sein, d. h. die Messgrenze sollte den Anforderungen des Produktes an die Verpackung entsprechen. Auch wäre es schön, wenn das Gerät ohne Hochschulabschluss zu bedienen wäre.

    Klar wäre im Hinblick auf Industrie 4.0 eine vollautomatische und zerstörungsfreie 100 %ige Prüfung genial, nur werden sich das nur Globalplayer preislich leisten können, und auch diese Anlagen sind in der Performance begrenzt. Deshalb liegt mein Schwerpunkt im Bereich Schutzgasverpackungen in einfachen, präzisen Leckprüfgeräten in der “unteren” Preisklasse (unter € 10.000,-) für kleine und mittlere Betriebe, die bereits Geräte zur Messung der Gaskonzentration im Kopfraum der Verpackung (eingedeutscht: Headspaceanalyser) nutzen. Besonders wichtig finde ich, dass das Gerät die Leckrate quantifizieren kann und nicht nur schlecht oder gut sagen kann – dazu mehr in meinem Vortrag.

    Wo sehen Sie für Folienhersteller und -Verwender besonderes Innovationspotenzial?

    In der Senkung des Energie- und Rohstoffverbrauches. Kompostierbare Folien haben ihren Reiz, sollten aber nicht auf Kosten der Lebensmittelerzeugung gehen. Wir haben es mit dem “Bio”-Anteil im Sprit gesehen – es bringt nichts.

    Wie lassen sich Multilayer und Kreislaufwirtschaft für Ihren Einflussbereich miteinander vereinbaren?

    Die Erhöhung der Mindesthaltbarkeit vermindert Lebensmittelwegwurf – damit hat der Multilayer schon seinen Dienst erfüllt, und eine Papierverpackung ist sicher auch nicht “grün”.

    Innoform bietet technisch orientierte Tagungen an. Besucher sind in der Regel Fachleute aus der Branche, Hersteller und Verwerter. Was erwarten Sie persönlich von der Zuhörerschaft?

    Ich würde eher sagen, was die Zuhörer vom Referenten erwarten dürfen: Die Zuhörer bezahlen für die Tagung. Dafür sollten sie auch korrekte “Ware” erhalten, also objektive, informative Vorträge, frei von übertriebener (Eigen)Werbung des Referenten.

    Konferenzen zum Thema „Kunststoffe in der Verpackung“ erfreuen sich größerer Beliebtheit. Woher kommt Ihrer Meinung nach dieses große Interesse an Wissen und auch Kontakten trotz häufig negativer Berichterstattung in den öffentlichen Medien?

    Vermutlich, weil die Hersteller raus aus der bösen Ecke möchten – wobei ja die Ecke nicht böse ist. Jeder Ansatz dazu ist willkommen. McDonalds hat es vorgemacht: Das Logo von rot auf grün geändert … aber das können die Multilayerhersteller besser.

    Welchen Einfluss haben Ihrer Meinung nach der gesellschaftliche Druck sowie rechtliche Vorgaben und Kundenanforderungen auf die Innovation in der Herstellung von Multilayer-Folien?

    Die Entwicklung von “Bio”-Folien – ob das Sinn macht, kann ich leider nicht beurteilen – habe aber so meine Bedenken.

    Wie schätzen Sie auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) die Zukunftschancen für Mehrschichtfolien im Vergleich zu anderen Folienarten ein und warum?

    Da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung davon.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb eine persönliche Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Mountainbike fahren und das Schrauben an Fahrrädern generell. Das beschäftigt micht zur Zeit am meisten nebenher.

     

  • Barriere-Verbundfolien – so gut wie nötig oder so gut wie möglich?

    Am 11./12. September 2013 veranstaltet Innoform in Zusammenarbeit mit dem SKZ die
    Barriere-Verbundfolien-Tagung in Würzburg.

    Barrierefolien werden immer leistungsstärker und die Anforderungen des Handels nach längeren Lieferzeiten immer höher. Was können Verbundfolien heute hinsichtlich Sperrwirkung leisten? Auch in diesem Jahr stellen wir wieder einige Neuerungen vor.
    Aber der Trend zur Standardisierung und Kostensenkung hält an. Wie viel Barriere braucht ein Füllgut, und wie kann man Kosten sparen oder Sicherheit gewinnen, wenn das Barrieresystem optimiert ist?
    Welche organischen und anorganischen Systeme sind etabliert und werden für welche Füllgüter eingesetzt? Welche Barriere braucht welches Lebensmittel? Wie kann ich Barriere berechnen – gibt es neue, handhabbare Tools? Wo gibt es Kosteneinsparpotenziale für Folienhersteller und Abpacker?
    Das sind nur einige Fragen, auf die kompetente Referenten Antworten geben werden. Ziel ist es, Trends möglichst frühzeitig zu erkennen und Ihnen damit die Möglichkeit zu geben, rechtzeitig die “richtigen” Barriereverpackungen auf den Markt zu bringen. Nutzen Sie diesen Expertentreff im Zwei-Jahres-Rhythmus, um sich auf den neuesten Stand des Wissens zu bringen, Kontakte zu knüpfen und mit der Fachwelt ins Gespräch zu kommen.

    Infos zur Barriere-Verbundfolien-Tagung in Würzburg (Mittwoch/Donnerstag, 11. / 12. September 2013) finden Sie unter folgendem Link: http://sp.innoform.de

    Weitere Innoform-Veranstaltungen finden Sie hier.

    Innoform Testservice GmbH
    Industriehof 3
    26133 Oldenburg
    www.innoform.de
    TS@innoform.de